Caritas ruft Berlin zu solidarischer Sozialpolitik auf

"Macht Politik für die Armen"

Der Deutsche Caritasverband hat die kommende Bundesregierung zu einer verlässlichen und starken Sozialpolitik aufgerufen. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit müssten immer mitgedacht werden, hieß es.

Senioren schauen in ein Portemonnaie / © Bilderstoeckchen (shutterstock)
Senioren schauen in ein Portemonnaie / © Bilderstoeckchen ( shutterstock )

"Macht Politik für die, die arm sind, die ausgegrenzt werden, die besonders verletzlich sind!", forderte der scheidende Caritaspräsident Peter Neher am Donnerstag in Freiburg. Er nannte beispielsweise Kinder und Familien, die besonders unter der Pandemie gelitten hätten, Langzeitarbeitslose sowie Pflegebedürftige und deren Angehörige.

Nehers gewählte Nachfolgerin Eva Maria Welskop-Deffaa ergänzte, wichtig sei es, beim Klimaschutz das Thema soziale Gerechtigkeit immer mitzudenken. "Laut Umfragen empfinden 78 Prozent der Deutschen die Energiewende als zu teuer, 56 Prozent als ungerecht - das sind alarmierende Werte, auf die die Politik reagieren muss."

Angestrebte Klimaneutralität

Der Verband selbst strebe bis 2030 Klimaneutralität an, so Welskop-Deffaa. "Als Wohlfahrtsverband, der jedes Jahr in Deutschland 13 Millionen Menschen pflegt, betreut und begleitet, sind wir ein erheblicher Hebel für die Dekarbonisierung. Wir haben Gebäude, die wir heizen, Mitarbeitende, die für uns unterwegs sind und Arbeitskleidung tragen, wir servieren Millionen von Menschen Mahlzeiten."

Die 62-Jährige wird Mitte November die Leitung des Caritasverbands übernehmen. Welskop-Deffaa sagte, sie freue sich auf die Aufgabe, spüre aber auch die damit verbundene Last der Verantwortung. Sie trete einerseits für Kontinuität in der Arbeit ein, andererseits stehe sie als erste Präsidentin auch für Aufbruch.


Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes  / © Harald Oppitz (KNA)
Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes / © Harald Oppitz ( KNA )

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Jannis Chavakis (KNA)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Jannis Chavakis ( KNA )
Quelle:
KNA
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