Caritas unterstützt Entkriminalisierung von Cannabis

Alternative zur "Verbotspraxis"

Vor dem Hintergrund der Diskussion über eine mögliche Legalisierung von Cannabis in Deutschland fordert der Geschäftsführer der Caritas Suchthilfe, Stefan Bürkle, den Konsum der Droge nicht länger zu kriminalisieren.

Produkte der Hanfpflanz (Cannabis) können Schmerzen lindern / © Oliver Berg (dpa)
Produkte der Hanfpflanz (Cannabis) können Schmerzen lindern / © Oliver Berg ( dpa )

Es müsse "um eine Entkriminalisierung gehen und um eine Vereinheitlichung der Praxis auf Bundesebene", sagte Bürkle den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).

Eine Legalisierung von Cannabis "im Sinne einer vollständigen Freigabe" an alle lehnt Bürkle hingegen ab. Mit einer pauschalen Antwort auf die Frage der Legalisierung "würde man es sich zu leicht machen angesichts der vielen Themen, die damit zusammenhängen", sagte er den Funke-Zeitungen. Das beträfe unter anderem die Frage, wie gesundheitliche Schäden durch das Rauschgiftmittel geringgehalten werden können.

Möglichkeiten der Legalisierung

Die Hilfsorganisation begrüße jedoch, dass über Alternativen zur aktuellen "Verbotspraxis" diskutiert wird, sagte Bürkle weiter. "Hierzu können Modellprojekte sinnvoll sein, die Möglichkeiten der kontrollierten Abgabe erproben." Auch die Einrichtung einer Enquete-Kommission, "die sich dem Ganzen als gesellschaftliches Thema annähert", sei sinnvoll.

SPD, Grüne und FDP, die derzeit über eine Regierungsbildung sondieren, befürworten grundsätzlich eine Legalisierung von Cannabis. Unterschiede gibt es bei den genauen Bedingungen, unter denen dies passieren könnte. Vor dem Hintergrund der Gespräche hatte es zuletzt eine öffentliche Debatte über Für und Wider der Freigabe gegeben.


Quelle:
KNA
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