Caritas-Online-Beratung boomt in der Corona-Krise

Blick auf Verletzliche wichtig

​Die Online-Beratung der Caritas in Deutschland erfährt in der Corona-Epidemie einen starken Zustrom. Im April habe sich bislang die Anzahl an täglichen Anfragen im Vergleich zu den Vormonaten mehr als verdoppelt.

Symbolbild Online, Tablet, digital / © TippaPatt (shutterstock)
Symbolbild Online, Tablet, digital / © TippaPatt ( shutterstock )

Im März sei die Zahl der Ratsuchenden im Vorjahresvergleich um 30 Prozent gestiegen, teilte der Deutsche Caritasverband am Mittwoch in Berlin mit. In einigen der 16 Beratungsfelder gebe es sogar Steigerungen um mehr als 300 Prozent im Vorjahresvergleich.

Das Online-Beratungsportal der Caritas befindet sich seit 2019 in einer grundlegenden Neukonzeption. Es umfasst aktuell 16 Beratungsbereiche, darunter zu Suchtfragen, Schulden-, Erziehungs- oder Beziehungsproblemen.

Weitere Zunahme der Online-Beratung erwartet

"Wir gehen davon aus, dass der Ansturm von Hilfesuchenden in der Online-Beratung in den kommenden Wochen weiter deutlich zunimmt und sich die Online-Beratung als niedrigschwelliger Zugangsweg dauerhaft etabliert", sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Um nicht an technische Grenzen zu stoßen, brauche der Verband daher dringend und kurzfristig finanzielle Mittel.

Das Gutachten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise habe noch einmal die Bedeutung der Beratungsangebote betont, etwa beim Umgang mit Ansteckungsgefahren, Angst, Depressionen oder häuslicher Gewalt. Hinsichtlich der geplanten Lockerung der Maßnahmen gegen Corona fügte Neher hinzu, dass die Politik vor allem die verletzlichen Menschen im Blick behalten müsse. Diese bräuchten Orientierung und verständliche Informationen.


Caritas-Präsident Peter Neher / © Markus Nowak (KNA)
Caritas-Präsident Peter Neher / © Markus Nowak ( KNA )
Quelle:
KNA
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