Caritas Deutschland bestärkt von Generalversammlung in Rom

"Ein gemeinsames Zuhause"

"Ein extrem starkes Netzwerk": Die 21. Generalversammlung von Caritas Internationalis hat die Arbeit der Hilfswerke in der Not- und Katastrophenhilfe hervorgehoben und einen Plan für die Zukunft erstellt. Zuvor hatte der Papst Lob zugesprochen.

Collage zum Thema Migration: Papst Franziskus und Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Präsident von Caritas Internationalis / © Vatican Media (KNA)
Collage zum Thema Migration: Papst Franziskus und Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Präsident von Caritas Internationalis / © Vatican Media ( KNA )

Das Thema der Not- und Katastrophenhilfe bleibe zentral, sagte Oliver Müller von der Caritas in Deutschland der Katholischen Nachrichten-Agentur am Dienstag. "Es ist klar geworden, dass Caritas ein extrem starkes Netzwerk ist, mit einer unglaublich hohen Verbreitung in der ganzen Welt." Allerdings müssten die katholischen Hilfswerke international noch besser zusammenarbeiten und ihre Lobbyarbeit verstärken.

Bei der einwöchigen Generalversammlung erstellte der weltweite Dachverband zudem einen Strategieplan für die Zukunft. Auf dessen Agenda stehen neben Not- und Katastrophenhilfe Entwicklungsarbeit, soziale Gerechtigkeit und Friedensförderung. Ebenso bedeutend seien die Bekämpfung von Klimawandel und das Thema Migration. In der humanitären Hilfe sei die Caritas weltweit "einer der ganz großen Akteure", so Müller. Im Einsatz für Gerechtigkeit könne das katholische Hilfswerk jedoch noch mehr tun.

Wahl eines neuen Generalsekretärs

Am Montagabend bestätigte die 21. Generalversammlung Kardinal Luis Antonio Tagle (61) als Präsidenten von Caritas Internationalis sowie den Wiener Caritas-Generalsekretär Alexander Bodmann (46) als Schatzmeister des internationalen Dachverbandes. Für Dienstagabend ist die Wahl eines neuen Generalsekretärs geplant; dieser soll dem Franzosen Michel Roy nachfolgen.

Oliver Müller nahm mit dem Präsident des Deutschen Caritasverbands Peter Neher als deutscher Vertreter an der 21. Generalversammlung von Caritas Internationalis teil, die vergangenen Mittwoch in Rom begann und diesen Dienstag endet.

"Karitative Arbeit muss auch unbequem sein"

Papst Franziskus' Mahnung, Caritas dürfe keine "Beruhigungspille für das Gewissen" sein, sieht Müller positiv: "Das finde ich sehr gut. Er sagt, dass karitative Arbeit auch unbequem sein muss. Weder die Kirche noch die Gesellschaft darf sich damit zufrieden geben, dass es schon jemanden gibt, der sich um Menschen am Rand kümmert", sagte er. Soziale Aufgaben dürften nicht einfach an die Caritas delegiert werden, sondern müssten von allen getragen werden. Der Papst hatte die Teilnehmer der Generalversammlung am Montag in Audienz empfangen.

Caritas Internationalis ist die Dachorganisation der 164 nationalen Caritasverbände. Diese sind in rund 200 Ländern in der Not- und Entwicklungshilfe sowie Sozialdiensten tätig. Der Dachverband trifft sich alle vier Jahre zur Generalversammlung in Rom, dieses Mal unter dem Motto "Eine Menschheitsfamilie – ein gemeinsames Zuhause".

 


Oliver Müller (Caritas international) (dpa)
Oliver Müller (Caritas international) / ( dpa )

Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Erzbischof von Manila / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Erzbischof von Manila / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA