Caritas mahnt bessere Finanzierung des offenen Ganztags an

Bildung nicht zu "Dumping-Preisen"

Die Caritas in Nordrhein-Westfalen fordert vom Land eine bessere Finanzierung der Offenen Ganztagsschulen. Derzeit hänge die Qualität der Ganztagsschulen maßgeblich von freiwilligen Leistungen der Städte und Kommunen ab.

Unterricht in einer Ganztagsschule / © Julian Stratenschulte (dpa)
Unterricht in einer Ganztagsschule / © Julian Stratenschulte ( dpa )

Das schreibt der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel in der in Düsseldorf erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift "Caritas in NRW". Die Folge davon seien große regionale Ungleichheiten bei Finanzierung, Standards und Strukturen. Das Land NRW müsse für eine "angemessene Finanzierungsgrundlage" sorgen, unabhängig vom Finanzstatus der Kommunen und Städte.

Die Caritas spricht sich zudem für eine Abschaffung der Elternbeiträge aus. Die Beiträge seien für immer mehr Kinder "eine Hürde auf dem Weg zur Chancengleichheit", kritisierte Hensel. Der offene Ganztag sei ein Ort der ganzheitlichen Bildung. Das gebe es nicht zu "Dumping-Preisen". Das im Jahr 2003 als Über-Mittag-Betreuung berufstätiger Eltern eingeführte Angebot an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen habe sich längst weiterentwickelt, erklärten die Caritas-Verbände in NRW.

Gestiegen sei nicht nur der Bedarf an Betreuung sondern auch die fachlichen Anforderungen an die Offenen Ganztagsschulen. Dafür seien pädagogisch ausgebildete Fachleute nötig, die vor Ort von Ergänzungskräften und Ehrenamtlichen unterstützt werden könnten. Laut Caritas sind 80 Prozent der Träger dieser Schulen den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege angeschlossen. Die Caritas in NRW ist Träger von über 500 Offenen Ganztagseinrichtungen.


Quelle:
epd