Projekt zur Vermeidung von Kindesmisshandlung entwickelt

Für starke Seelen

Ein neues Präventionsprogramm zur Vermeidung von Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern haben die Katholische Hochschule NRW (KatHO) in Paderborn und der dortige Diözesan-Caritasverband entwickelt.

Junge Familie im Sonnenuntergang / © Patrick Pleul (dpa)
Junge Familie im Sonnenuntergang / © Patrick Pleul ( dpa )

Es richtet sich in erster Linie an Familien in Armut sowie an solche mit psychisch oder an Sucht erkrankten Elternteilen, wie der katholische Sozialverband am Montag in Paderborn mitteilte. Sie sollten im Umgang mit Belastungen, negativen Gefühlen und Befindlichkeiten gestärkt werden.

"Unser Ziel ist der Erhalt und die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in betroffenen Familien", erläuterte der Caritasverband. Um die Kinder zu schützen, müssten Prävention und Intervention an den Grundursachen für Kindeswohlgefährdung ansetzen. Deshalb müssten die Eltern befähigt werden, mit Belastungen und den damit einhergehenden Gefühlen umzugehen.

Vernachlässigung und Misshandlung hätten schwerwiegende Folgen besonders für die psychische Gesundheit der Kinder, erklärte der wissenschaftliche Projektleiter Albert Lenz. Gefährdet seien besonders Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter. Denn zwei Drittel der Opfer tödlicher Misshandlung oder Vernachlässigung seien Kinder im Alter bis fünf Jahre.

Entwickelt wurde das Projekt "Kinder schützen durch Stärkung der Eltern" maßgeblich vom Institut für Gesundheitsförderung und Soziale Psychiatrie der KatHO Paderborn. Es soll laut Angaben in Einrichtungen und Diensten der Jugendhilfe und des Gesundheitswesen von Caritas und anderen interessierten Trägern umgesetzt werden. Bis April 2018 ist eine flächendeckende Einführung in Nordrhein-Westfalen geplant. Das Land fördert das Projekt im Rahmen der Initiative "Starke Seelen".


Quelle:
KNA , epd