Vatikan und Caritas rufen zu Friedensinitiative für Syrien auf

Keine militärische Lösung

Zum Jahreswechsel hat der katholische Hilfswerk-Dachverband Caritas Internationalis zu neuen Friedensbemühungen für Syrien aufgerufen.

Bischof Antoine Audo (Cafod)
Bischof Antoine Audo / ( Cafod )

"Wir wollen kein Brot, wir wollen Frieden", sagte der Bischof von Aleppo und syrische Caritas-Präsident Antoine Audo laut einer am Donnerstag von Caritas Internationalis im Vatikan verbreiteten Mitteilung. Es könne keine militärische Lösung des Konflikts geben, nur eine politische.

Der Bischof lobte die ausländischen Staaten dafür, dass sie syrische Flüchtlinge "in Würde und Respekt" aufnähmen. Ziel müsse aber sein, ein Syrien zu schaffen, "in das sie eines Tages zurückkehren können".

Audo wandte sich entschieden gegen Rüstungshilfen für Gegner der Regierung Baschar al-Assads. Die internationale Gemeinschaft dürfe nicht Milizen "unter dem Deckmantel der Bewaffnung der moderaten Opposition" unterstützen. Krieg und Frieden in Syrien lägen in der Hand der Großmächte, sagte der Bischof.

Gespräche ohne Vorbedingungen

In fünf Jahren Krieg sei Syrien von einem "wunderschönen und autarken Land" zu einem "Sklaven" der Weltmächte wie auch der Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien herabgesunken. Gewalt und religiöser Extremismus hätten das Land materiell und moralisch verarmen lassen.

Syrien habe seine Bildungs- und Wirtschaftselite verloren, so Audo. Die internationale Gemeinschaft müsse Friedensgespräche mit allen Beteiligten "ohne Vorbedingungen" beginnen und den Aufbau einer Regierung der nationalen Einheit begleiten. Frieden könne "nur von innerhalb der Region kommen und nicht von außen aufgezwungen werden", sagte der Bischof.

 


Quelle:
KNA