Der Sozialdienst katholischer Männer feiert dreifachen Geburtstag

Von der Suppenküche zum Wohnzimmer

Gleich drei Jubiläen kann der Sozialdienst katholischer Männer e.V. in Köln feiern. Das wurde am Freitag mit dem Kölner Generalvikar auch getan. Das Fest war dem Gedanken von Integration und Teilhabe gewidmet.

Generalvikar Meiering mit Dezernentin Reker (DR)
Generalvikar Meiering mit Dezernentin Reker / ( DR )

Anlässlich der drei Jubiläen seiner drei Einrichtungen hat der Sozialdienst katholischer Männer e.V. Besucherinnen und Besucher, zahlreiche Partnern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Innenhof des Generalvikariats zur Geburtstagsfeier eingeladen. Zu Gast sind auch Generalvikar Dr. Dominik Meiering, und Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln, Henriette Reker. Die "Kontakt- und Beratungsstelle für Wohnungslose am Bahnhof" feiert 30-jähriges Bestehen, die "Kontakt- und Notschlafstelle für Drogenabhängige" ihr  24-jähriges und den Drogenkonsumraum gibt es seit 15 Jahren.

"In Köln trifft sich die Welt"

"Der Bahnhof ist ein Ort, an dem sich der Kölner gerne aufhält", hieß es in der Eröffnungsrede der Jubiläumsfeier. Doch der Bahnhof ist auch Anlaufstelle für viele Wohnungslose. Die orientieren sich meist zentral Richtung Dom und Hauptbahnhof und landen damit meist zuerst in der Kontaktstelle. Auch heute fanden sich auf der Jubiläumsfeier bei Fassbrause und Würstchen viele Bedürftige, die von weit weg kommen und hier gestrandet sind.

"In Köln trifft sich die Welt", stellt 45-jährige Meiering zu Beginn seiner Rede fest. Er begrüßt nicht nur die Verstetigung einer Einrichtung wie das SKM. Ihm geht es um Chancen für Menschen, die dorthin kommen. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich zu orientieren und an der Gesellschaft Teilhabe nehmen zu können. Das gilt als Grundlage, eine Wohnung und Arbeit zu bekommen. Der SKM hilft dabei in Kooperation mit Kirche und Stadt.

Hilfe leisten und Perspektive geben

Bei einigen ginge es aber auch darum, "dass einfache, schlichte Überleben sicherzustellen", so Meiering weiter. Auch dies sei ein wichtiger Dienst. "Die Herausforderung", erklärt der ehemalige Stadtjugendseelsorger, " bestehe darin, nicht das ganz Große zu wollen, sondern in kleinen Schritten Hilfe zu leisten".  Die Vertreterin der Stadt Köln, Henriette Reker,  stellt die Wichtigkeit akuter Hilfe wie Notschlafstelle, Beratung und Vorsorge heraus, weist aber auch klar auf die Wichtigkeit hin, Perspektive zu geben.  Kontinuität schätzt sie an der Einrichtung. Doch auch die Finanzierung des SKM soll kontinuierlich gewährleistet werden. Dazu hilft laut Reker eine "Leistungsvereinbarung". Auch Markus Peters, SKM-Vorstand betont, dass "eine Bewältigung sozialer Aufgaben zwischen Stadt Köln und freier Wohlfahrtspflege nur gemeinsam gelingen" kann.

"Wohnzimmer der Stadt"

In der Eröffnungsrede war vom Kölner Hauptbahnhof vom "Wohnzimmer der Stadt" die Rede. Frau Reker äußert, dass sich viele Menschen mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, Ansprüchen und Hintergründen im Bahnhofsbereich tümmeln. Eine davon ist Gerti, eine kleine Frau mit wachen Augen, akurat geschnittenem Pony und Dackel an der Hundeleine. Gegenüber domradio.de sagt die Wohnungslose, dass die Einrichtung ihr sehr geholfen habe. Sie sei jetzt "offener" und "kämpft auch ein bisschen mehr". Die Essensausgabe schätzt sie an der Einrichtung. Ein ganzes Jahr schon "macht sie das mit" und kommt hin und wieder in der Notschlafstelle für Frauen unter. Mittlerweile arbeitet sie sogar, für 1,30 Euro in der Stunde. Das gibt ihr Kraft und Hoffnung, da sie wieder etwas zu tun hat. Nach der Frage, wo sie in zwei Jahren sei, antwortet sie "Ich will hoffen, in einer eigenen Wohnung."

Wohnen und Arbeiten stellen folglich die aktuellen Herausforderungen des SKM dar. Einen Job zu haben ist "Ausdruck eines erfüllten Lebens", so Markus Peters. Daher habe man ein innovatives Projekt geplant. In den nächsten Tagen tritt die Einrichtung mit näheren Informationen an die Medien.


Quelle:
DR