Caritas kritisiert Finanzierung des Praena-Tests durch Krankenkassen

Rasante Ausbreitung

Die Caritas des Erzbistums Köln warnt davor, die umstrittenen Praena-Tests für Risikoschwangere als Kassenleistung anzubieten. Werde der Bluttest eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, werde sich seine Anwendung nun noch rasanter ausbreiten, erklärte die Caritas am Freitag in Köln.

Blutprobe einer Schwangeren (dpa)
Blutprobe einer Schwangeren / ( dpa )

Bei Hinweisen des Tests auf Behinderungen des Kindes entschieden sich bislang neun von zehn Eltern für einen Schwangerschaftsabbruch. Wenn der Test zur solidarischen Gesundheitsleistung aufgewertet werde, sei das "bitter und tödlich für die Kinder", warnte Caritasdirektor Frank Johannes Hensel anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am Samstag.

"Durch die Verbreitung des Tests sehen sich immer mehr Mütter und Väter vor die so berechenbar erscheinende Entscheidung für oder gegen ein behindertes Kind gestellt", beklagte Hensel. Nötig sei es, betroffene Eltern besser zu beraten und im Alltag konkret zu helfen, anstatt eine immer ausgefeiltere vorgeburtliche Selektion behinderter Kinder durchzuführen.

Der Praena-Bluttest zur Untersuchung eines ungeborenen Kindes soll für Risikoschwangere zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen hinzugefügt werden. Mit dem einfachen Bluttest kann eine Chromosomenerkrankung wie Trisomie 21 frühzeitig erkannt werden.

Der von dem Biotechnologieunternehmen Livecodexx entwickelte Praena-Test wurde im August 2012 in Deutschland eingeführt.

 


Der "PraenaTest" kann mit Hilfe einer Blutprobe die Trisomien 21, 18 und 13 beim Kind bestätigen (dpa)
Der "PraenaTest" kann mit Hilfe einer Blutprobe die Trisomien 21, 18 und 13 beim Kind bestätigen / ( dpa )
Quelle:
epd