Caritas wirbt für Integration von Flüchtlingen auf dem Land

Von der Dorfgemeinschaft profitieren

Die Integration von Flüchtlingen kann nach Ansicht des Kölner Caritasverbandes gerade in ländlichen Regionen gut gelingen. Ein Grund: Kommunen können von der Aufnahme junger Flüchtlinge profitieren, weil diese dem demographischen Wandel entgegenwirken.

Dr. Frank Johannes Hensel, Diözesan-Caritasdirektor (CI)
Dr. Frank Johannes Hensel, Diözesan-Caritasdirektor / ( CI )

"Ein dörfliches Umfeld ist eben häufig weniger anonym als ein städtisches, man kennt sich und hilft einander", sagte der Diözesan-Caritasdirektor Frank Hensel am Donnerstag zum Start der Caritas-Jahreskampagne "Stadt - Land - Zukunft". Die Zuwanderer könnten von der Dorf-Gemeinschaft profitieren, hätten aber auch selbst viel beizutragen.

So könnten Migranten etwa die Folgen des demografischen Wandels abfangen, von denen ländliche Regionen besonders stark betroffen sind. "Gerade Unternehmen auf dem Land suchen häufig händeringend Mitarbeiter und Auszubildende", erklärte die katholische Wohlfahrtsverband. Gut qualifizierte Zuwanderer aus der EU und Flüchtlinge ziehe es aber auf der Suche nach Arbeit eher in die Städte. "Diese Situation könnte sich ändern, wenn die Politik gezielt die arbeitsmarktpolitische Integration von Zuwanderern auf dem Land fördert", erklärte Hensel.

Die Landesregierung müsse gezielt kleinere und strukturschwache Städte und Gemeinden unterstützen, die häufig Sorge hätten, mit der Aufnahme von Flüchtlingen überlastet zu sein, forderte der Kölner Caritas-Direktor. Die Voraussetzungen für die Integration von Asylbewerbern sind nach seiner Ansicht auf Dörfern gut: "Auf dem Land pflegen die Menschen in den Nachbarschaften häufig sehr beständige Beziehungen und sind gut vernetzt", sagte Hensel. Die Zuwanderer könnten zur lebendigen Vielfalt im Dorf beitragen.

 


Quelle:
epd , KNA