Caritas Köln will neue Arbeitsplätze für behinderte Menschen schaffen

Mit gutem Beispiel voran

Die Caritas in Köln will in den nächsten drei Jahren in ihren Mitgliedsorganisationen 50 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und zehn Ausbildungsplätze für behinderte Menschen schaffen.

 (DR)

"Der Aufschwung am Arbeitsmarkt ist an den Menschen mit Behinderung komplett vorbeigegangen", sagte Diözesan-Caritasdirektor Johannes Hensel am Mittwoch in Köln. In dieser Gruppe seien sogar mehr Arbeitslose als vor einem Jahr gezählt worden. Dieser Entwicklung wolle die Caritas mit dem Modellprojekt IBIS (Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesundheits- und Sozialwirtschaft) gegensteuern.



"Auch wir in der Caritas sind noch keineswegs perfekt, wenn es um die Integration von Menschen mit Behinderung als Arbeitnehmer in unsere Dienste und Einrichtungen geht", räumte Hensel ein. Dabei mangele es vor Ort meist nicht am guten Willen, sondern an einer passgenauen Vermittlung. Dem will das IBIS-Projekt entgegenwirken.



Personalverantwortliche sensibilisieren

Mit einem Budget in Höhe von 275.000 Euro aus Zuschüssen der Caritas, der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes NRW und weiteren Stiftungen wollen Projektleiterin Wanda Spielhoff und ihre Mitarbeiter zunächst einmal die Personalverantwortlichen in den Organisationen für das Thema sensibilisieren. In einem zweiten Schritt will das IBIS-Team analysieren, wo Menschen mit Behinderungen eine Stelle antreten können, die ihren Fähigkeiten entspricht.



Dabei arbeitet das Projekt mit der Agentur für Arbeit, dem Integrationsfachdienst der Stadt Köln und dem Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zusammen. Denkbar seien etwa unterstützende Tätigkeiten in der Pflege, Stellen im Catering oder im Hausmeisterservice, erklärte Peter Brüssel, Bereichsleiter Gesundheits-, Alten- und Behindertenhilfe des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln.