Das Gewaltpräventionsprojekt des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln e.V.

Stark ohne Gewalt

Jeder fünfte Schüler in Deutschland hat in der Schule bereits Gewalterfahrungen machen müssen, jeder Dritte hat konkrete Angst davor. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid bei 1.000 Schüler(innen) im Alter von 12 bis 17 Jahren.

 (DR)

Von den Opfern schulischer Gewalt gaben 79 Prozent an, sie seien geschlagen, gestoßen oder anders körperlich verletzt worden. 22 Prozent mussten in medizinische Behandlung. Der Bundesverband der Unfallkassen ermittelte darüber hinaus, dass 480 Schüler(innen) an jedem Schultag so schwer verletzt werden, dass sie den Arzt aufsuchen müssen.  



Diese Zunahme von Gewalterfahrungen auf der einen Seite und die Befähigungsinitiative der Caritas auf der anderen Seite motivierten den Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. das Gewaltpräventionsprojekt "Stark ohne Gewalt" auf die Beine zu stellen.



Bei diesem Projekt geht es darum, etwas für und mit Jugendlichen zu tun; sie sollen befähigt werden, sich ohne Gewalt zu behaupten. Entscheidend ist dabei die emotionale Ansprache und die Zusammenarbeit mit Schulen unterschiedlicher Art, wie z.B. Haupt-, Real- und Förderschulen, aber auch Gymnasien.



Bausteine des Projektes sind Präventionsfachtage mit Lehrer(inne)n und anderen Multiplikatoren, Projekttage in Schulen und die Aufführung des Anti-Gewalt-Musicals "Streetlight" der internationalen Band GenRosso.An den Projekttagen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Gewalt und dem Leben des jungen Afroamerikaners Charles Moats, der sich im Bandenkrieg eines Chicagoer Ghettos gegen Gewalt entschied. Besonders interessant für die Jungen und Mädchen ist dabei wohl die Begegnung mit den Musikern der Band "GenRosso", denn diese international bunt gemischte Truppe wird mit den Jugendlichen in der Schule musikalisch und tänzerisch arbeiten.



Die beteiligten Schüler(innen) entwickeln im Rahmen des Projektes Werthaltungen und Strategien, die sie stark machen "ohne Gewalt". Sie lernen darüber hinaus soziale Einrichtungen und Dienste der Caritas in ihrer Umgebung kennen, kommen in Berührung mit der Strafgefangenenhilfe oder übernehmen selbst Verantwortung in ehrenamtlichen Tätigkeiten.