«Esperanza» unterstützt mehr als 7.900 schwangere Frauen

Hilfe mit Wort und Geld

Mehr als 7.900 schwangere Frauen haben im vergangenen Jahr Unterstützung durch die 23 katholischen «esperanza»-Beratungsstellen des Erzbistums Köln erhalten. Das teilte der Diözesan-Caritasverband am Montag in Köln mit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 300 Frauen, die Hilfe bei seelischen Belastungen und finanziellen Problemen suchten.

 (DR)

Auffallend hoch sei die Zahl der Frauen gewesen, die aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ihre Schwangerschaft nur schwer annehmen konnten. Insgesamt habe dies auf fast 80 Prozent zugetroffen, hieß es. 2006 habe dieser Personenkreis lediglich 60 Prozent der Ratsuchenden ausgemacht.



Im Jahr 2009 wurden den Angaben zufolge über "esperanza" mehr als 2,9 Millionen Euro an Frauen und Familien in Not ausgezahlt. 3.426 Schwangere erhielten Hilfe auch aus der Bundesstiftung Mutter und Kind, weitere 1.265 Mittel aus dem Sozialfonds des Kölner Erzbischofs, Kardinal Joachim Meisner. Die Zahl der Anträge stieg demnach um fast 900. Zudem hätten die Berater etwa bei der Wohnungssuche, bei Angst um einen Arbeitsplatzverlust und Sorgen bei der Kindesbetreuung geholfen.



Schwangerschaftsabbruch nur in seltenen Fällen Thema

Mit dem Gedanken an einen Schwangerschaftsabbruch seien 69 Frauen und 1 Mann zu der Beratung erschienen. 4,5 Prozent aller Ratsuchenden hätten sich über Pränataldiagnostik informiert. "Der Druck auf werdende Eltern, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, nimmt zu", so Caritas-Referentin Silvia Florian. Gewachsen seien auch die Ansprüche der Eltern an das Kind. Besonders wichtig sei es deshalb, mit ihnen auch über Ängste zu sprechen und über mögliche ethische und emotionale Konflikte.



Hinter den "esperanza"-Beratungsstellen stehen die Caritasverbände, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SkFM). Sie dürfen seit 2000 auf Weisung des Papstes keine Beratungsscheine mehr ausstellen, weil diese zur Durchführung einer Abtreibung berechtigen. Auch 385 werdende und junge Väter ließen sich im vergangenen Jahr beraten.