Katholische Hilfswerke im Jahr 2017 - Bonifatiuswerk

Keiner soll alleine glauben

Katholiken in der Minderheit - gerade in Skandinavien und dem Baltikum ist das keine Seltenheit. Das Bonifatiuswerk will im Jahr 2017 den Katholiken helfen, ihren Glauben in einer extremen Minderheitensituation zu leben.

Schwedische Diaspora / © Joachim Heinz (KNA)
Schwedische Diaspora / © Joachim Heinz ( KNA )

Den Katholiken in der deutschen Diaspora und den katholischen Minderheit in Skandinavien sowie im Baltikum gilt unverändert das Augenmerk des Bonifatiuswerks. "Keiner soll alleine glauben" - dies ist zugleich Leitwort und Ziel des Bonifatiuswerks. Als "Werk der Solidarität" unterstützt das Diasporahilfswerk mit Sitz in Paderborn Katholiken, ihren Glauben in einer extremen Minderheitensituation zu leben. 

Das Bonifatiuswerk gibt Hilfen zum Bau und Erhalt von Kirchen und Gemeindezentren und fördert die Vernetzung der Katholiken untereinander, die Kinder- und Jugendseelsorge und sozialkaritative Projekte. Zielländer sind die Diaspora in Deutschland - vor allem in den östlichen Bundesländern, aber ebenso in Nordeuropa und im Baltikum. Ohne diese Hilfe wäre katholische Gemeinschaft als Minderheit im Glauben vielerorts nicht möglich. Ältere Menschen würden ohne katholisches Begräbnis beigesetzt, Kinder könnten nicht zum Kommunion- oder Firmunterricht gehen.

Nachhaltige Förderung

Gerade in einer pluralistischen und säkularisierten Welt, in der unterschiedliche Kulturen und Religionen aufeinandertreffen, sind Menschen auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. In Regionen, in denen Christen als Minderheit leben stellt sich diese Frage in verschärftem Maße. "Unser Glaube ist ein kostbares Gut und ein wertvolles Fundament, das in einer unübersichtlichen und von Angst geprägten Zeit Identität stiften kann. Daher müssen wir uns bewusst machen, was unser Erkennungsmerkmal ist und uns verstärkt für die Weitergabe des Glaubens einsetzen", sagte Generalsekretär Msgr. Georg Austen. "Die Frage ist, welche Gestalt von Kirche finden wir vor und wie können wir diese zukünftig und nachhaltig fördern."

Daher richtet das Bonifatiuswerk mit seiner Diaspora-Aktion den Blick auf die christliche Identität und wird mit seinen rund 900 Projektförderungen in die "lebendigen Steine", also in die Menschen, investieren. Missionarische Projekte, Initiativen zur Neuevangelisierung, Personalstellen, Praktikantenprojekte sowie die religiöse Bildungsarbeit werden verstärkt gefördert. 

Solidarität mit Christen in Skandinavien

Hierzu gehören u.a. die Erstkommunionaktion, die Firminitiative und die Förderung christlichen Brauchtums. Geplant sind auch wieder Tage "Tiere der Bibel" in deutschen Zoos, um Kinder auf die kleinen und großen Wunder der Schöpfung aufmerksam zu machen und um ihnen die Bibel näherzubringen. Insgesamt werden Projekte in der Diaspora mit rund 13,6 Millionen Euro unterstützt.

Im Fokus steht auch die Solidarität mit den Christen in Skandinavien. Im schwedischen Södertälje entstehen eine neue Kirche und ein kulturelles Zentrum für katholisch-chaldäische Christen. Durch die Einwanderung aus dem Nahen Osten ist eine große Anzahl orientalischer Christen nach Schweden gekommen. 

Die Anzahl der Gottesdienstteilnehmer wächst stetig. Auch das ZDF wird die Diaspora Schwedens besonders in den Blick nehmen und überträgt am Sonntag, 24. September einen deutschsprachigen Fernsehgottesdienst des Bonifatiuswerkes aus der katholischen Kirchengemeinde in Vadstena.


Quelle:
KNA