Bonifatiuswerk dankt Spendern für 14,1 Millionen Euro für die Diaspora

Keiner soll alleine glauben

Knapp 14,1 Millionen Euro sammelte das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken im Jahr 2012 für die Belange der katholischen Christen in der Diaspora in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum. Das gab der Geschäftsführer des Spendenhilfswerkes, Monsignore Georg Austen, im soeben erschienenen Geschäftsbericht bekannt.

Bonifatiuswerk (Bonifatiuswerk)

In dem Ergebnis aus Spenden, Kollekten, Vermächtnissen und Erträgen sieht der Präsident des Bonifatiuswerkes, Georg Freiherr von und zu Brenken, den innigen Wunsch der katholischen Christen in Deutschland, dass der Glaube auch unter nicht einfachen gesellschaftlichen Umständen gelebt und weitergegeben werden kann. Das zeige insbesondere der Anstieg der bundesweiten Diaspora‐Kollekte im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 2,78 Millionen Euro: "Die Katholiken in Deutschland möchten, dass der Glaube auch dort eine Zukunft hat, wo gläubige katholische Christen nur eine kleine Minderheit bilden und in der Diaspora leben. Für sie steht fest: Keiner soll alleine glauben!" Das "Hilfswerk für den Glauben" unterstützte im Jahr 2012 mit seiner Bauhilfe, seiner Verkehrshilfe, seiner Glaubenshilfe sowie seiner Kinder‐ und Jugendhilfe insgesamt 924 Projekte. Fast 11 Millionen Euro konnte das Bonifatiuswerk im vergangenen Jahr an die Projektpartner weitergeben und in die Bildungsarbeit investieren.

Der Präsident des Bonifatiuswerkes dankte den katholischen Christen in Deutschland für Kollekten in Höhe von 5,2 Millionen Euro, Spenden in Höhe von 3,3 Millionen Euro und für Vermächtnisse und Schenkungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Im Jahr 2012 erwirtschaftete vermögenswirksamen und sonstigen Einnahmen. Aus kirchlichen Haushaltsmitteln bekam das Bonifatiuswerk rund 690.000 Euro für die Diaspora in Nordeuropa.
Die Kollekte zum Diaspora‐Sonntag stieg nach 2011 im Jahr 2012 erneut an. Diesmal um fast neun Prozent auf knapp 2,78 Millionen Euro. Die Erstkommunionkinder in Deutschland sammelten 1,67 Millionen Euro und die Firmbewerber rund 711.000 Euro für ihre Altersgenossen in der Diaspora. Für die Verkehrshilfe des Bonifatiuswerkes, Diaspora‐MIVA, spendeten die Gläubigen im Erzbistum Hamburg 30.000 Euro.

"Unter anderem aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge haben im vergangenen Jahr erneut weniger Kinder und Jugendliche die Erstkommunion und das Firmsakrament empfangen. So gingen auch die Kollekteneinnahmen erwartungsgemäß zurück. Dies erfüllt uns mit Sorge", erklärt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen. "Umso erfreulicher ist es, dass die Katholiken ihre Solidarität mit ihren Glaubensgeschwistern in der Diaspora am bundesweiten Diasporasonntag deutlich zum Ausdruck brachten und die Kollekte m rund 216.000 Euro angestiegen ist."

Bei der Vergabe der Mittel habe das Bonifatiuswerk im vergangenen Jahr insbesondere die Diasporaregionen in Nordeuropa sowie in Estland und Lettland berücksichtigt, erläutert Monsignore Austen den Geschäftsbericht. Das Bonifatiuswerk habe seine Unterstützung für die Katholiken in diesen Ländern um über eine halbe Million Euro im Vergleich zu 2011 erhöht. "Insbesondere die Kirche in Nordeuropa steht vor großen Herausforderungen“, betont der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. "Sie wächst nun seit Jahren kontinuierlich. Ihr fehlen
Kirchen, Gemeinderäume und Orte der Begegnung.“ In Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island förderte das Bonifatiuswerk im vergangenen Jahr Projekte mit insgesamt 1,9 Millionen Euro, rund 450.000 Euro mehr als 2011. In Estland und Lettland stieg die Förderung um rund 90.000 Euro auf knapp 540.000 Euro. In den Diaspora‐Regionen in Deutschland wurden Projekte mit insgesamt 5,8 Millionen Euro unterstützt. In die religiöse Bildungsarbeit flossen 2 Millionen Euro. Rund 360.000 Euro wendete das Bonifatiuswerk für die Projektbegleitung auf. Knapp 900.000 Euro gab es in seine Rücklagen für Projekte in den kommenden Jahren.

Insgesamt förderte das Bonifatiuswerk im Jahr 2012 in seinen Projektregionen 90 Bauprojekte mit 3,5 Millionen Euro und 780 Projekte der Kinder‐ und Jugendhilfe mit 1,9 Millionen Euro. Es unterstützte im Rahmen der Glaubenshilfe 17 Projekte, darunter missionarische Personalstellen und Projekte der missionarischen und diakonischen Pastoral, mit 820.000 Euro sowie die Anschaffung von 37 BONI‐Bussen und Gemeindefahrzeugen für rund 720.000 Euro. Zweckgebunden konnte das Bonifatiuswerk insgesamt 1,4 Millionen Euro beispielsweise für den Bau der Propsteikirche in Leipzig und den Bau der neuen Kathedrale in Trondheim sammeln.

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt katholische Christen, die in einer extremen Minderheitensituation ihren Glauben leben, in Nord‐ und Ostdeutschland, Nordeuropa sowie in Estland und Lettland. Es leistet Bauhilfe, unterstützt die Kinder‐ und Jugendarbeit mit der Diaspora‐Kinder‐ und ‐Jugendhilfe, leistet Mobilitätshilfe mit den rapsgelben BONI‐Bussen und fördert mit seiner Glaubenshilfe Personalstellen mit einem missionarisch‐pastoralen Ansatz. Die Diaspora‐Aktion 2013 steht unter dem Motto "Keiner soll alleine glauben“ und nimmt im Besonderen mit der Aufforderung: "Ihre Spende: Damit der Glaube wachsen kann“ die Glaubensweitergabe an Kinder und Jugendliche in der Diaspora in den Blick. Am 17. November, dem bundesweiten Diaspora‐Sonntag, wird deutschlandweit in en Gottesdiensten für die Belange der Diaspora‐Katholiken gesammelt.


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