Bonifatiuswerk richtet sich neu aus

Mission heute

Ein neuer Name, neue Projekte, eine Mission – das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken vollzieht eine Neuausrichtung. Das "Hilfswerk für den Glauben“ will seine missionarischen Projekte ausweiten und zwar bundesweit. Monsignore Austen erklärt.

Den Glauben weitergeben (KNA)
Den Glauben weitergeben / ( KNA )

domradio.de: Zum ersten Mal geht es primär um Projekte im Inland. Ist die Glaubensnot in Deutschland inzwischen so groß geworden?

Monsignore Austen: Sie hat sich verändert. Es gibt verschiedene Nöte. Das eine ist eine Not, die materiell ins Auge springt und selbstverständlich bleiben für uns die früheren Hilfsgebiete im Osten, wo etwa 75 Prozent der Bevölkerung keiner Konfession mehr angehören mit bei unseren Schwerpunkten, genauso wie auch Nordeuropa und das Baltikum. Wir sagen aber auch, wir müssen Glaubenshilfe leisten in den sich verändernden Diasporagebieten in Deutschland, wo es mehr um eine "emotionale Diaspora" geht, wo auch wie in Köln oder in anderen Gebieten sich katholische Christen allein im Glauben vorkommen und wie können wir da heute in angemessener Form den Glauben vorschlagen, das Evangelium weitergeben.

domradio.de: Was sind das denn für Projekte, die sie fördern?

Monsignore Austen: Üblicherweise fördern wir Bauprojekte, Kirchen, Schulen, Kindergärten, gerade in der extremen Diaspora. Zum anderen in der pastoralen Hilfe, in der Seelsorge für Kinder und Jugendliche, Kindergärten, religiöse Kinderwochen bis hin zu Straßenprojekten und einer Verkehrshilfe. Was wir neu jetzt mit Glaubenshilfe umschreiben, das ist: Wo können wir wie heute missionarisch wirken? Und das eben als alter Missionsverein für Deutschland in der heutigen Zeit, damit wir als Kirche auch in eine gute Zukunft gehen. Das wollen wir gerade auch durch lebendige Steine, durch Projektstellen in der Seelsorge beispielsweise, wie werde ich eigentlich Christ, wie können wir Leute auch an Punkten in der Cityseelsorge begleiten.

domradio.de: Sie fördern auch ausgewählte Projekte in Bistümern. Dafür werden auch Planstellen finanziert. Sind das die eben erwähnten Projekte?

Monsignore Austen: Teilweise, wir haben jetzt gerade mit dem Projekt Manege in Berlin-Marzahn noch eine Stelle bewilligt, wo arbeitslose Jugendliche eine Anlaufstelle finden, wo sie Menschen aus dem Glauben begegnen und Kirche als einladend erleben, als lebensfördernd. Ich finde wichtig, dass wir nicht nur klagen, sondern sehen, wie können wir auch heute den Charme des Glaubens weitergeben an die Menschen und was ist dort heute auch von Nöten, im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Interview führte Dagmar Peters


Quelle:
DR , KNA