Kardinal Marx würdigt Wirken der Jesuiten in München

"Große geistliche und theologische Tradition"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat das Wirken der Jesuiten in der bayerischen Landeshauptstadt gewürdigt. Er äußerte sich anläßlich des 100. Jahrestages der Rückkehr der Jesuiten in die Innenstadtkirche Sankt Michael.

Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Mit ihrer großen geistlichen und theologischen Tradition" helfen die Ordensleute mit, "dass Menschen ihren je eigenen Weg finden und dabei getröstet und aufgerichtet werden", so Marx am Sonntag.

Einsatz von Erzbischof Faulhaber

Die Gesellschaft Jesu (Jesuiten) war seit 1591 in München ansässig. 1597 erhielt sie von Herzog Wilhelm V. die eigens für sie errichtete Kirche Sankt Michael. Mit der Aufhebung des Ordens 1773 fiel die Kirche an die Wittelsbacher zurück. Seit 1903 waren einige Jesuitenpatres in München tätig, bis der Orden 1917 wieder staatlich zugelassen wurde.

Der damalige Münchner Erzbischof Michael von Faulhaber setzte sich dafür ein, dass die Jesuiten nach Sankt Michael zurückkehren durften, und übergab die Kirche am 4. Dezember 1921 wieder an sie. Damit konnten sie nach 148 Jahren Unterbrechung wieder offiziell als Seelsorger in München arbeiten.

Mächtiger Renaissancebau

Das in der Fußgängerzone gelegene Gotteshaus ist ein mächtiger Renaissancebau, der Touristen aus aller Welt anzieht, unter anderem wegen der Fürstengruft mit der Grablege des Märchenkönigs Ludwig II.

Gläubige schätzen die Jesuiten wegen ihrer geschliffenen Predigten und als Beichtväter. Außerdem verfügt Sankt Michael über ein reichhaltiges Angebot an Kirchenmusik. Für Erwachsene, die katholisch werden oder wieder in die Kirche zurückkehren möchten, gibt es spezielle Kurse und Gesprächskreise.


Quelle:
KNA