Malteser wollen sieben Millionen Euro für Flutgebiete bereitstellen

Soforthilfe und langfristige Unterstützung

Der Malteser Hilfsdienst plant langfristige Hilfen zur Beratung und Trauma-Aufarbeitung in den Hochwassergebieten. Knapp einen Monat nach der Flutkatastrophe bereiten die Malteser finanzielle Soforthilfen in Höhe von sieben Millionen Euro vor.

Malteser im Flutgebiet / © Harald Oppitz (KNA)
Malteser im Flutgebiet / © Harald Oppitz ( KNA )

"NRW und Rheinland-Pfalz werden jeweils 3 Millionen Euro als Soforthilfen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden 1 Millionen Euro für Bedürfnisse vor Ort aufgewendet wie Stromaggregate, Bautrockner, Baustrahler, Hochdruckreiniger, Werkzeug und Erste-Hilfe-Material - das was die Menschen unmittelbar benötigen", so der Koordinator der Fluthilfe bei den Maltesern, Ingo Radtke am Mittwoch.

Soforthilfe als Starthilfe

Die Soforthilfe werde als Starthilfe gewährt, um Privathaushalten bei akuten Notlagen wie der Zerstörung von Hab und Gut eine erste finanzielle Überbrückung zu ermöglichen. Dazu würden die Menschen zu einem Gespräch eingeladen, sie füllten ein kurzes Formular mit Daten zu Familie und Bankverbindung aus und versicherten, dass ihr durch die Flut erlittener Schaden bei mehr als 5.000 Euro liegt.

Für die Verteilung von unmittelbar benötigten Gütern, die die Malteser in der ersten Phase der Soforthilfe begonnen haben, schicken sie nach eigener Darstellung auch weiterhin Erkundungstrupps in die am meisten betroffenen Gebiete. So könnten sie in Absprache mit den Behörden und den Menschen vor Ort die spezifischen Bedarfe und notwendige Priorisierungen feststellen, erklärt Radtke. "Unsere Schwerpunkte liegen dabei derzeit im Ahrtal, in den besonders hart getroffenen Räumen Bad-Münstereifel-Euskirchen und den Gemeinden Erftstadt, Weilerswist und Rheinbach, aber auch im Raum Schleiden-Gemünd sowie Stolberg."

Programm "Malteser Fluthilfe 2021"

Im Rahmen des Programms "Malteser Fluthilfe 2021" bauen die Malteser unter anderem eine Beratungs- und Koordinierungsstelle zur niedrigschwelligen Beratung zu Anträgen sowie zur psychosozialen Notfallversorgung auf. "Jetzt ist die Phase der Problemlösung angesagt", so Radtke weiter. "Wir helfen, den Schrecken aufzuarbeiten, und wir helfen dabei, Anträge zu stellen zum Ausgleich des materiellen Verlustes, der durch die Flutschäden entstanden ist.

Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen, wir müssen uns eher auf einen Marathonlauf als auf einen Sprint einstellen."


Quelle:
KNA