Inneren Verletzungen brauchen laut Bischof Ackermann Zeit

"Die inneren Verletzungen und Belastungen"

Die Bewältigung der Flutkatastrophe erfordert nach Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann einen langen Atem. Die Schäden zu beseitigen und Infrastruktur aufzubauen werde sehr lange dauern.

Bischof Stephan Ackermann / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Stephan Ackermann / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Einen langen Atem brauche es aber "vielleicht noch viel mehr für die inneren Verletzungen und Belastungen, die das Unglück in den Seelen zugefügt hat und das vielleicht äußerlich noch nicht sichtbar ist", schreibt Ackermann in einem am Freitag veröffentlichten Brief an alle Christen im Bistum.

Aufgabe von Kirche bestehe über direkte Hilfen hinaus darin, «Orte und Gelegenheiten zu schaffen, um dem Erlebten und Erlittenen Raum zu geben, damit es zur Sprache kommen kann in Trauer und Klage, als Frage und Dank», so Ackermann. Auch der Glaube biete Hilfe und verbinde.

Diskussionen darüber, welche Lehren aus dem Unglück gezogen werden müssten, sind nach seiner Einschätzung berechtigt und notwendig.

Manche Aspekte erforderten aber zeitlichen Abstand. "Es braucht auch die Zeit, die Ereignisse innerlich an sich heranzulassen, ob man nun direkt oder indirekt von dem Geschehenen betroffen ist", so Ackermann. Er dankte allen, die Hilfe leisten. Flutkatastrophe und Pandemie zeigten, dass die Menschen auch im 21. Jahrhundert verletzlich seien. Er appellierte, ein offenes Ohr und ein waches Herz füreinander zu haben.


Quelle:
KNA