Bischof Genn beklagt "Krise des Bischofsamtes"

Was gesetzt ist, muss nicht so bleiben

Münsters Bischof Felix Genn beklagt eine "Krise des Bischofsamtes". Gläubige hinterfragten nicht nur die Gestalt des Priesteramtes. "Wie die Priester sind auch wir Bischöfe fundamental in Frage gestellt", betonte Genn.

Bischof Felix Genn (vorne) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Felix Genn (vorne) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Bischof äußerte sich gegenüber dem Münsteraner Portal kirche-und-leben.de

Zwar ist laut Genn in der katholischen Kirche das sakramentale Amt "gesetzt, aber es muss doch nicht so gesetzt sein, wie es sich im 19. Jahrhundert dargestellt hat und vielen immer noch vertraut ist". Der Bischof plädierte für einen kooperativen Führungsstil auf Pfarrei- und Bistumsebene. "Personalentscheidungen gehen für mich nicht ohne kollegiale Beratung", sagte der Bischof.

Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan

Unverständnis bekundete Genn darüber, "dass es immer noch Menschen gibt, die nur zu gerne Bischof werden möchten". Denn es "zerreißt bisweilen", im Bischofsamt Lösungen für sich potenzierende Probleme zu finden.

Genn ist Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan. Sie ist für die Auswahl von Bischöfen und disziplinarische Maßnahmen gegen Oberhirten in aller Welt zuständig.


Quelle:
KNA