Religiöse Kinderwochen in Ostdeutschland weiter beliebt

Glaubensbildung in der Diaspora

Die seit DDR-Zeiten verbreiteten Religiösen Kinderwochen der katholischen Kirche in Ostdeutschland haben laut einer neuen Studie weiterhin großen Rückhalt. Fast alle Befragten hätten das Konzept als zeitgemäß bewertet.

Beten, singen und gemeinsam ins Gespräch kommen (shutterstock)
Beten, singen und gemeinsam ins Gespräch kommen / ( shutterstock )

Das teilte das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in Paderborn mit, das die Studie in Auftrag gegeben hatte. An den Religiösen Kinderwochen (RKW) nehmen jährlich in den Sommer- und Herbstferien rund 13.000 Kinder mit ihren Leitungsteams teil.

Glaubensbildung in der Diaspora

Die RKW seien auch 61 Jahre nach ihrer Entstehung für Kinder und Jugendliche "wichtige Orte, um mit Religion und Kirche in Kontakt zu kommen", so das Hilfswerk, das die RKW sowie andere katholische Initiativen und Einrichtungen in Minderheitenlage fördert. Die Freizeiten seien "unerlässlich für die Gemeinschaft- und Glaubensbildung sowie für die Glaubensweitergabe in der Diaspora".

In der Studie heißt es weiter: "Die Stärke der RKW ist, dass sie leicht zugänglich und dezidiert religiös ist und somit religiöse Praxis und Wissen auf spielerische Art und Weise vermittelt. Gerade die jungen Teilnehmer verstehen die RKW als eine 'Mitmach-Kirche', wodurch die Partizipation erhöht wird. Die RKW sind gesellschaftlich etabliert, und die Mehrheit der Teilnehmer sind seit mehreren Jahren dabei."

Für die Studie befragten die Pastoraltheologin Katharina Karl und der Mediziner mit dem Arbeitsschwerpunkt "Lebensqualität und Spiritualität", Arndt Büssing, 575 Erwachsene, Kinder und Jugendliche, die im Jahr 2019 an den RKW teilgenommen oder sie in einer Funktion mit vorbereitet und begleitet hatten. Nach Einschätzung beider Wissenschaftler sind jedoch auch Reformen notwendig, um die RKW auf den demografischen Wandel, religiöse Indifferenz und zurückgehende kirchliche Mittel einzustellen.

Kernelemente des Glaubens

So müssten die haupt- und ehrenamtlichen Leitungskräfte noch stärker begleitet werden, erklärte der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Georg Austen. Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige würdigte die RKW als Kernelemente gelebten Glaubens in Ostdeutschland, die in den Kirchengemeinden seit Jahrzehnten zur festen Tradition geworden seien.

Allein in den vergangenen 15 Jahren förderte das Bonifatiuswerk die RKW mit mehr als 6,7 Millionen Euro. So unterstützte es 2019 im Erzbistum Berlin 39, im Bistum Erfurt 57, im Bistum Dresden-Meißen 79, im Bistum Görlitz 12, im Bistum Magdeburg 30 und im Erzbistum Hamburg 19 solcher Kinderwochen.

 

Quelle:
KNA