Auto erfasst und tötet mehrere Menschen in Trier

Schock und Gebete

Ein Auto hat in Trier mehrere Menschen erfasst und nach ersten Erkenntnissen tödlich verletzt. Der Fahrer ist laut Polizei festgenommen worden. Der Trierer Bischof Ackermann öffnete den Dom am Abend fürs Gebet.

Schock nach tödlichem Zwischenfall in Trier / © Harald Tittel (dpa)
Schock nach tödlichem Zwischenfall in Trier / © Harald Tittel ( dpa )

In Trier ist am Dienstagnachmittag ein Autofahrer mit hohem Tempo durch die Fußgängerzone gefahren und hat mehrere Menschen getötet und verletzt. Genaue Zahlen zu Toten und Verletzten konnte der Trierer Polizeisprecher Karl-Peter Jochem am Nachmittag in einer Pressekonferenz nicht nennen. Er sprach von einigen Toten und einigen Verletzten. Auch Kinder seien betroffen. Bei einer Pressekonferenz am Abend war von vier Toten und mehreren Verletzten die Rede. Die Hintergründe sind weiter unklar. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.

Die Polizei hat demnach eine Person festgenommen und ein Fahrzeug sichergestellt. Über die Motivation lasse sich derzeit nichts sagen, betonte ein Polizeisprecher. Bei dem festgenommenen Mann handele es sich um einen 51 Jahre alten Deutschen, der im Kreis Trier-Saarburg wohne. Er soll mit dem Auto etwa von der Konstantinbasilika in Richtung Hauptmarkt und Porta Nigra durch die Fußgängerzone gefahren sein und wahllos Menschen angefahren haben.

Stadt und Polizei haben die Trierer Innenstadt am Nachmittag weiträumig abgesperrt. Die Stadt hat ein Notfallzentrum am Theater Trier eingerichtet. Auch Notfallseelsorger seien im Einsatz.

Ökumenisches Gebet im Dom

Im Trierer Dom gab es am Abend ein ökumenisches Gebet für die Toten und Verletzten, Angehörige, Einsatz- und Rettungskräfte und alle anderen Betroffenen. Zur gleichen Zeit läuteten in allen Trierer Kirchen die Totenglocken, wie das Bistum mitteilte.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeigte sich erschüttert über die Tat. "Mein tiefes Beileid gilt den Angehörigen der Toten. Allen Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung", erklärte Dreyer. Die Ministerpräsidentin, die auch in Trier lebt, wird am Abend in der Stadt erwartet.

Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) äußerte sich nach einem Gang durch die Innenstadt tief betroffen und fassungslos. "Es war einfach nur schrecklich", sagte er. Er hoffe, dass die Schwerstverletzten überleben.

Bischöfe betroffen und schockiert

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann erklärte: "Ich bin zutiefst schockiert über die Amokfahrt, die quasi vor unserer Haustür passiert ist." Der Vorfall erschüttere. Das Bistum Trier schrieb zuvor auf Facebook: "Wir beten für die Opfer und alle Betroffenen." Der Post ist mit einer erleuchteten Kerze versehen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zeigte sich auf Twitter "zutiefst erschüttert". "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen. Für sie, die Verletzten und die Verstorbenen bete ich. Plötzlich ist es im Advent sehr dunkel geworden", schrieb er.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx zeigte sich "zutiefst erschrocken" über den Vorfall. "Als ehemaliger Bischof von Trier bewegt und schockiert mich das ganz besonders, und ich bin den Menschen in Trier eng verbunden im Gebet", schrieb er auf Twitter.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf reagierte auf Facebook: "Wir sind den Menschen in Trier verbunden. Ich lade dazu ein, sich dem Gebet anzuschließen. Den Verletzten wünsche ich gute Genesung an Leib und Seele, den Trauernden Trost und Kraft!"


 

Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Julia Steinbrecht ( KNA )
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