Erzbischof Gänswein in bayerischem Pilgerort erwartet

Besuch aus dem Vatikan

Der Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, wird 2023 im überregional bekannten schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild erwartet. Die dortige Wallfahrtskirche wird dann wiedereröffnet.

Erzbischof Georg Gänswein / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Harald Oppitz ( KNA )

Zum Feiertag Mariä Himmelfahrt am 15. August soll der 66-jährige derzeit beurlaubte Präfekt des Päpstlichen Hauses als Zelebrant den Festgottesdienst leiten. Das geht aus dem neuen Vesperbilder Wallfahrtskalender hervor. Darin heißt es: "Der sympathische Erzbischof war schon früher in den Ferien etliche Male in Maria Vesperbild." Bereits 1988 habe Gänswein als Levit, also Assistent des Priesters, an der Amtseinführung des damals neuen Vesperbilder Wallfahrtsdirektors Wilhelm Imkamp teilgenommen.

Maria Vesperbild nennt sich selbst die "schwäbische Hauptstadt Mariens". Das Hochfest Mariä Himmelfahrt bildet dort traditionell den Höhepunkt im Pilgerjahr mit in der Regel einigen Tausend Gläubigen und hochrangigen Würdenträgern. Vergangenes Mal kam der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in den Ort zwischen Ulm und Augsburg.

Wiedereröffnung steht nächstes Jahr an

Über das Jahr gerechnet zählt Maria Vesperbild zu den meistbesuchten Wallfahrtsstätten Süddeutschlands. Stets werden dort – wenn nicht gerade Pandemie herrscht – Hunderttausende Pilger gezählt.

Ortseingangsschild Maria Vesperbild mit Blick auf die Wallfahrtskirche / © Simon Koy (KNA)
Ortseingangsschild Maria Vesperbild mit Blick auf die Wallfahrtskirche / © Simon Koy ( KNA )

In Maria Vesperbild steht nächstes Jahr zudem die Wiedereröffnung der Wallfahrtskirche an. Der Termin ist für den 30. April 2023 geplant. Dann soll der Augsburger Bischof Bertram Meier, zu dessen Bistum Maria Vesperbild zählt, dort ein Pontifikalamt feiern.

Kosten von gut drei Millionen Euro

Die Wallfahrtskirche Mariä Schmerzen von 1755 wird seit September 2019 saniert. Ursprünglich waren die Arbeiten auf zwei, später auf drei Jahre angelegt. Die Kirche gilt als bedeutendes Bau- und Kunstdenkmal mit herausragenden Deckenfresken, exzellentem Rokokostuck und einem seltenen barocken Hochaltar. In dessen Zentrum steht ein geschnitztes Gnadenbild, das Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß zeigt. In der linken Hand hält sie ein Tränentuch. Die bisher letzte Sanierung der Kirche 1986 beschränkte sich weitgehend auf Reinigungen und Schönheitsreparaturen. Die Kosten für die Renovierung belaufen sich auf gut drei Millionen Euro.

Was bedeutet "Wallfahrt"?

Das Wort "Wallfahrt" stammt vom Wort "wallen" ab und bedeutet in eine bestimmte Richtung zu ziehen oder unterwegs zu sein. Durch das lateinische Wort "Peregrinatio religiosa" meint es einen Besuch in einer Pilgerstätte mit dem Zurücklegen eines Pilgerwegs. Eher das Ziel steht bei einer Wallfahrt im Vordergrund, weniger der Weg. 

Aus dem Grund sind Christen früher wie heute an bestimmten Heiligen Stätten besonders nahe: im Heiligen Land, an Gräbern von Aposteln, in Rom, Assisi, Lourdes, Loreto, Fatima, Altötting, Kevelaer, Werl, Telgte oder Bethen. 

Keine Wallfahrt nach Altötting / © Armin Weigel (dpa)
Keine Wallfahrt nach Altötting / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA