Bei einem Dankesgottesdienst zum Jubiläum erinnerte Koch am Dienstag an die Verdienste von Gründungsdirektor Werner Remmers und des damaligen Bischofs Kardinal Georg Sterzinsky. Er wünsche sich, dass auch in Zukunft die theologische Forschung und Kommunikation "hochgehalten werden", betonte Koch. Gerade Berlin brauche als säkulare Stadt qualifizierte Theologen, die mitteilungsfähig seien.
Die Akademie sei eine Lerngemeinschaft
Für diesen Dialog "müssen wir uns als Christen sprachfähig machen", betonte der Erzbischof. Das sei wesentlich für die Zukunft. Es gehe darum, nicht nur sich selbst als Christ Rechenschaft über den eignen Glauben abzulegen, sondern diesen auch anderen mitzuteilen. Ein "Traum" sei für ihn die Einrichtung einer theologischen Sommerakademie mit Spitzentheologen.
Die Akademie sei immer auch eine Lerngemeinschaft, die sich weiterhin in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Leben verändere. Die Wachheit des Lernens und Fragens dürfe nie als selbstverständlich hingenommen werden, mahnte er. Der Erzbischof äußerte den Wunsch, dass "das Denken und Nachdenken" der Akademie auch in die Breite des Erzbistums getragen werde. "Wir müssen noch stärker zu den Menschen gehen", auch nach Brandenburg oder in die Uckermark, sagte er.
Teilnahme am politischen Diskurs sei "eine große Aufgabe"
Neben den "großen Akzenten" etwa im Bereich Kultur, Theater oder Literatur sah Koch "eine große Aufgabe" darin, im politischen Diskurs noch stärker mitzureden. Es sei "dringend notwendig, dass wir in die inhaltlichen Diskussionen auf Landes- wie Bundesebene stärker einsteigen". Die Kirche könne dabei Aspekte einbringen, die ansonsten gesellschaftlich nicht so stark vertreten seien. Koch hob ferne die Akademie als Ort der Gastfreundschaft hervor. Bei aller digitalen Transformation blieben "die Begegnung, das Miteinander, die Herzlichkeit und das Schöne" weiterhin zentral für diesen Ort.
