Hamburger Weihbischof Horst Eberlein wird 70 Jahre

Ein "Christ in der Minderheit"

Horst Eberlein ist seit 2017 der erste Weihbischof des Erzbistums Hamburg, der selbst aus der Erzdiözese stammt. Zuvor war er in Schwerin, Rostock, Hegenow und Friedland aktiv. Am Sonntag wird Eberlein 70 Jahre alt. 

Horst Eberlein, Weihbischof in Hamburg, am 7. Mai 2020 in Hamburg. / © Lars Berg (KNA)
Horst Eberlein, Weihbischof in Hamburg, am 7. Mai 2020 in Hamburg. / © Lars Berg ( KNA )

Der Hamburger Weihbischof Horst Eberlein wird 70 Jahre alt. Er wurde am 25. Oktober 1950 in Walsleben (Altmark) geboren. Eberlein studierte Theologie in Erfurt und empfing am 16. April 1977 in Waren an der Müritz die Priesterweihe. Bis kurz nach der Wende war er Pfarrer in Friedland, danach in Hagenow und Rostock.

Seit 2009 leitete der Theologe die Propsteigemeinde Sankt Anna in Schwerin. Im Jahr 2000 ernannte Papst Johannes Paul II. Eberlein zum Päpstlichen Ehrenkaplan mit dem Titel "Monsignore". Seit September 2015 gehört der Geistliche als Domkapitular dem Metropolitankapitel des Erzbistums Hamburg an.

2017 wurde Eberlein von Papst Franziskus zum Weihbischof ernannt. Seine Bischofsweihe fand am 25. März desselben Jahres in Hamburg statt. Er ist der erste Weihbischof im 1995 neu gegründeten Erzbistum Hamburg, der aus dem Bistum selbst stammt. Als solcher unterstützt er Erzbischof Stefan Heße (54) bei der Leitung der Diözese, zu der die knapp 400.000 Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg gehören.

Eberlein​: DDR-Christentum gewohnt

Eberlein ist beratendes Mitglied des Diözesancaritasrats und geistlicher Begleiter der Caritas im Norden. Er gehört der Ökumene- und der Caritaskommission der Deutschen Bischofskonferenz an. Bei seiner Bischofsweihe machte er deutlich, dass er seit DDR-Zeiten gewohnt sei, "als Christ in einer Minderheit zu leben". Die Katholiken des Erzbistums Hamburg machen rund sieben Prozent der Bevölkerung aus.

Ein Weihbischof unterstützt den Diözesanbischof bei der Leitung des Bistums und übernimmt unter anderem bestimmte Aufgaben in der Seelsorge wie etwa die Feier von Firmungen. Er trägt nach seiner Weihe die bischöflichen Insignien Ring, Hirtenstab, Brustkreuz und Mitra. Er leitet kein eigenes Bistum, doch wird ihm traditionell eine ehemalige, untergegangene Diözese als sogenanntes Titularbistum zugeordnet. Eberlein ist Titularbischof des früheren Bistums Tisedi in Nordafrika, das weite Teile der heutigen Staaten Tunesien und Algerien umfasst.


Quelle:
KNA