Bischof Hanke würdigt Strahlkraft von Kloster Andechs

Dreihostienfest in Corona-Zeiten

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat das Kloster Andechs gewürdigt. Als Benediktinerkloster und beliebter Ausflugsort habe es "sicherlich die Möglichkeit, an der dringend nötigen Neuevangelisierung mitzuwirken", so Hanke.

Blick auf das Kloster Andechs / © Video Media Studio Europe (shutterstock)
Blick auf das Kloster Andechs / © Video Media Studio Europe ( shutterstock )

Er äußerte sich im Vorfeld des traditionelle Andechser Dreihostienfestes, wie das Kloster mitteilte. Es wird am 27. September gefeiert - coronabedingt vor der Wallfahrtskirche.

Neuevangelisierung meint die Suche nach neuen Wegen der Verkündigung des Evangeliums in der modernen Gesellschaft. "Das bedeutet zunächst einmal, die Menschen zu befähigen, ihren noch verschütteten tiefsten existenziellen Bedürfnissen Raum zu geben, auf die die Botschaft Jesu Antwort sein will. Es bedeutet, die Sehnsucht danach entfachen", so Hanke.

Für Andechs biete es sich vielleicht an, etwa bei den Angeboten für Besucher kurze Erklärungen zu den Grundlagen des Glaubens einzubauen, fügte der Bischof hinzu.

Hanke ist selbst Benediktiner

Hanke ist selbst Benediktiner; er stammt aus der oberpfälzischen Abtei Plankstetten. Mit Blick auf das Pilgerbrauchtum sagte er, darauf werde die Corona-Pandemie wohl einen doppelt positiven Einfluss haben: "Zum einen stellt sich der Pilger beim Wallfahren unter den besonderen Schutz Gottes", zum anderen sei die Tradition "natürlich auch eine Alternative zu den in diesem Jahr oft abgesagten Urlaubsreisen".

Die drei gesegneten Hostien sollen auf die Päpste Gregor den Großen (540-604) und Leo IX. (1002-1054) zurückgehen. Sie kamen im 12. Jahrhundert aus Rom über Bamberg auf die Andechser Burg. Etwa seit dieser Zeit ist auch die Andechser Wallfahrt bezeugt. Nach der Zerstörung der Burg um 1248 galten die drei Hostien wie der restliche Klosterschatz über 100 Jahre als verschollen. Es erregte großes Aufsehen, als sie 1388 wiederentdeckt wurden.

Herzog Ernst von Bayern förderte nach kurzer Unterbrechung im 14. Jahrhundert erneut Wallfahrt und Seelsorge auf dem Heiligen Berg. Sein Sohn Herzog Albrecht II. stiftete das Kloster.


Quelle:
KNA