Papst Franziskus hat Europa nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria zum Handeln aufgerufen. Das Kirchenoberhaupt erinnerte am Sonntag in Rom an seinen Besuch auf der griechischen Insel Lesbos 2016 und seinen damaligen Appell für eine "menschenwürdige Aufnahme der Frauen und Männer, der Migranten und Flüchtlinge, derjenigen, die Asyl in Europa suchen". Die Erinnerung daran seien immer noch lebendig. Das Feuer habe Tausende Menschen, die ohnehin schon in prekären Verhältnissen gelebt hätten, ohne Zuflucht zurückgelassen. Den Opfern wolle er seine "Solidarität und Nähe" ausdrücken.
Das Flüchtlingslager Moria war nach Unruhen und Brandstiftungen am Mittwoch fast völlig abgebrannt. Über Nacht wurden etwa 12 000 Menschen obdachlos. Insgesamt zehn europäische Staaten haben sich zur Aufnahme von insgesamt 400 unbegleiteten Minderjährigen bereiterklärt. Davon wollen Deutschland und Frankreich jeweils 100 bis 150 übernehmen. (dpa, Stand: 13.9.2020)
13.09.2020
Nach dem Brand des Lagers Moria auf Lesbos hat der Bischof von Münster, Felix Genn, schnelle Hilfe vor Ort für die Flüchtlinge angemahnt. Im Blick auf Europa wünscht sich Genn "eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik".
"Zugleich müssen besonders schutzbedürftige Personen auch in anderen europäischen Ländern in Sicherheit gebracht werden", sagte er am Sonntag bei einem Gottesdienst im Wallfahrtsort Kevelaer. "Angesichts der Angebote der Länder und vieler Städte und Gemeinden könnten sicherlich noch mehr Menschen in Deutschland aufgenommen werden."
Genn fordert gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik
Dabei gehe es auch darum, die Griechen in dieser Situation nicht alleine zu lassen, sagte der Bischof. Notwendig sei es aber, "endlich eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik zu schaffen", welche die Länder an den europäischen Außengrenzen nicht allein lasse. Diese müsse sich an "unserem christlichen Ethos messen" lassen und Menschen eine Chance geben, die vor Krieg, Ungerechtigkeit und Armut fliehen.
Genn rief dazu auf, die Fluchtursachen zu bekämpfen - "indem wir das Klima schützen, indem wir der Pandemie wehren und arme Länder dabei nicht vergessen, indem wir Armut und Hunger bekämpfen und indem wir den Frieden sichern". Weiter führte er aus: "Jeder von uns hat eine globale Verantwortung, die sich ganz konkret in unserem Konsum, in unseren Lebensgewohnheiten zeigt." Es reiche nicht aus, auf die Politiker zu zeigen; es gehe auch um die eigene Verantwortung und das Handeln im persönlichen Umfeld.
Papst Franziskus hat Europa nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria zum Handeln aufgerufen. Das Kirchenoberhaupt erinnerte am Sonntag in Rom an seinen Besuch auf der griechischen Insel Lesbos 2016 und seinen damaligen Appell für eine "menschenwürdige Aufnahme der Frauen und Männer, der Migranten und Flüchtlinge, derjenigen, die Asyl in Europa suchen". Die Erinnerung daran seien immer noch lebendig. Das Feuer habe Tausende Menschen, die ohnehin schon in prekären Verhältnissen gelebt hätten, ohne Zuflucht zurückgelassen. Den Opfern wolle er seine "Solidarität und Nähe" ausdrücken.
Das Flüchtlingslager Moria war nach Unruhen und Brandstiftungen am Mittwoch fast völlig abgebrannt. Über Nacht wurden etwa 12 000 Menschen obdachlos. Insgesamt zehn europäische Staaten haben sich zur Aufnahme von insgesamt 400 unbegleiteten Minderjährigen bereiterklärt. Davon wollen Deutschland und Frankreich jeweils 100 bis 150 übernehmen. (dpa, Stand: 13.9.2020)