Katholikenrat nimmt Amthor auf

"Zeichen der Wertschätzung"

Philipp Amthor wird an diesem Samstag offiziell in den Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin aufgenommen. Seine Wahl war umstritten. Der Politiker war erst vor einem halben Jahr getauft worden.

Philipp Amthor / © Jens Büttner (dpa)
Philipp Amthor / © Jens Büttner ( dpa )

Die Aufnahme Amthors in den Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin erfolgt bei der konstituierenden Vollversammlung für die neue Amtsperiode der rund 80 Ratsmitglieder, die rund 400.000 Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern vertreten.

Persönliche Perspektive einbringen

In einem Interview mit katholisch.de sagte Amthor, er verstehe die Aufnahme in den Katholikenrat als "Zeichen der Wertschätzung". Er wolle dort seine persönliche Perspektive als "Diaspora-Katholik" und als im Erwachsenenalter getaufter Christ einbringen. Dabei wolle er "keine Parteipolitik machen", sondern die Interessen der Katholiken des Erzbistums "konstruktiv und glaubhaft" unterstützen. Die Kritik in der Debatte um seine Person werde er sich "zu Herzen nehmen".

Zu dem Vorwurf, er sei nur ein halbes Jahr nach seiner Taufe in das höchste Laiengremium berufen worden, sagte Amthor, seine Taufe sei "kein Schnellschuss, sondern das Resultat eines längeren und bewussten Weges" gewesen, auf dem er sich intensiv mit seinem Glauben auseinandergesetzt habe. Er verstehe seinen Glauben nicht als "Mittel zur Imagepflege".

Kirche als Ganzes betrachten

Amthor äußerte sich auch zu umstrittenen gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen. Zum Thema Abtreibung sagte er, für ihn stehe der gesellschaftliche Konsens im Vordergrund. Er sei froh, das es in Deutschland einen solchen gesetzlichen Kompromiss gebe. "Dieses Paket sollte man nicht aufschnüren", betonte der Abgeordnete.

Mit Blick auf die Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit äußerte er sich skeptisch, "dass wir dieses Problem durch eine Abschaffung des Zölibats lösen könnten". Zur Frage einer Zulassung von Frauen zum Priesteramt plädierte er dafür, die Kirche als Ganzes und nicht nur die Weiheämter zu betrachten. Auch in der katholischen Kirche gebe es bereits Frauen in Führungspositionen. Gerade Katholiken dürften in solchen Fragen "die Perspektive der Weltkirche nicht vernachlässigen".


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema