Bistum Augsburg mit spirituellen Angeboten zur Corona-Zeit

Bergmessen und Pferdesegnungen

Gottesdienste im Urlaub sind etwas Besonderes. Eine andere Umgebung, anderer Stil, Ferienstimmung. Bergmessen im Freien haben noch mal einen speziellen Reiz, so wie in diesem Jahr in der Region Kempten, die zum Bistum Augsburg gehört.

Immer etwas Besonderes: Bergmessen / © Michalakis Ppalis (shutterstock)
Immer etwas Besonderes: Bergmessen / © Michalakis Ppalis ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Gottesdienst mit dem Alpenpanorama feiern - das ist doch eine tolle Atmosphäre. Weht da oben ein ganz besonderer Geist, feiert man da anders eine Messe mit der besonderen Bergspiritualität?

Christa Haberstock-Blanz (Bischöfliches Seelsorgeamt im Bistum Augsburg, Außenstelle Kempten): Ja, ich denke, der Schöpfung in der Natur, dem Himmel ein Stück näher zu sein, körperliche Aktivität mit Seele und Geist verbinden, das ist etwas ganz Besonderes.

DOMRADIO.DE: Jetzt ist für uns diesen Sommer einiges durch die Coronavirus-Pandemie anders. Reisen ist wieder möglich, wenn auch nur mit teilweise großen Einschränkungen. Die Bergmessen in Ihrem Bistum finden aber statt?

Haberstock-Blanz: Die finden in der Regel statt, außer es ist so, dass die auf einem ganz kleinen Gipfel stattfinden, wo nicht viel Platz ist. Dann werden die teilweise verlegt. Das wird aber bekanntgegeben. Und unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln dürfen die Bergmessen bei einer Personenzahl von derzeit bis zu hundert Personen stattfinden.

DOMRADIO.DE: Und das von Juni bis Oktober... Welche Maßnahmen müssen denn da dann genau getroffen werden? Was muss man beachten? Muss man den Mundschutz mitbringen, wenn man unter freiem Himmel mitfeiern möchte?

Haberstock-Blanz: Mund-Nasen-Schutz ist auf jeden Fall erforderlich und Abstandsregeln sind einzuhalten. In der freien Natur bei Bergmessen sind es derzeit 1,5 Meter.

DOMRADIO.DE: Wenn man in den Bergen wandern ist, plant man seine Route vielleicht auch so, dass eine Bergmesse auf dem Weg liegt. Woher weiß man denn, wann eine auf welchem Gipfel stattfindet?

Haberstock-Blanz: Es gibt in Papierform eine Broschüre "Katholische Bergmessen, Gottesdienste im Freien und ökumenische Gottesdienste", erhältlich bei der Außenstelle Kempten des Bischöflichen Seelsorgeamts oder online abrufbar unter www.bistum-augsburg.de/bergmessen.

DOMRADIO.DE: Und wenn man dahin kommen möchte, muss man sich vorher anmelden? Zählt das auch zu den Maßgaben, die es diesen Sommer gibt?

Haberstock-Blanz: Es gibt in einigen Pfarreien dieses Jahr die Vorgabe, sich anmelden zu müssen. Da müsste man sich im Programm beim jeweiligen Veranstalter erkundigen, in der Regel sind das Pfarreien, Gemeinschaften oder Vereine.

DOMRADIO.DE: Zu Gottesdiensten in den Bergen kommen ja ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Wer kommt da? Was ist Ihre Erfahrung?

Haberstock-Blanz: Zu den Bergmessen kommen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Familien mit ihren Kindern bis hin zu älteren Herrschaften. Auch für diese Menschen, auch mit Einschränkungen, sind viele Unternehmungen im Programm enthalten.

DOMRADIO.DE: Was ist dabei, für die Menschen in Ihrer Region und die, die dieses Jahr in Deutschland Urlaub machen, bzw. im Allgäu?

Haberstock-Blanz: Da gibt es zum Beispiel Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs-Gottesdienste, spezielle Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene. Es gibt auch eine Pferdesegnung, ein Ehevorbereitungskurs oder mehrtägige Bergexerzitien.

DOMRADIO.DE: Was ist eine Pferdesegnung?

Haberstock-Blanz: Pferdesegnungen finden ganz häufig im Oktober statt, um den heiligen Wendelin herum oder um den heiligen Leonhard. Da werden dann häufig auch in der Nähe der Kapellen oder an dem Namenstag Pferde- und Reitersegnungen durchgeführt und werden häufig von Reitervereinen zusammen mit den Pfarreien organisiert. Die kommen angeritten, und der Priester segnet die Pferde dann mit Reiter.

Das Interview führte Katharina Geiger. 

Bistum Augsburg

Augsburger Dom / © Tatsuo Nakamura (shutterstock)

Das Bistum Augsburg zählt mit knapp 1,3 Millionen Katholiken zu den großen deutschen Diözesen. Gemessen an Mitgliederzahl und Finanzkraft ist es das zweitgrößte in Bayern. Es umfasst rund 13.700 Quadratkilometer und erstreckt sich von Neu-Ulm bis zum Starnberger See und vom Donau-Ries bis zu den Allgäuer Alpen. Die rund 1.000 Pfarreien werden seit 2012 und noch bis 2025 zu rund 200 Pfarreiengemeinschaften zusammengeführt.

Quelle:
DR
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