Abtei Tholey veröffentlicht Video-Serie in der Corona-Krise

"Mutbotschaften gegen das Bleierne der Quarantäne"

Mit einer Serie kurzer Videoimpulse will die Benediktinerabtei Tholey im Saarland in der Corona-Krise Mut machen. Die Videos drehen sich um Themen wie Solidarität, Sicherheit, Zuversicht, Entschleunigung, Offenheit, Tapferkeit und Mut.

Blick auf die Benediktinerabtei Tholey / © Julia Steinbrecht (KNA)
Blick auf die Benediktinerabtei Tholey / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Der Grundgedanke ist, Mutbotschaften gegen das Bleierne der Quarantäne zu setzen", sagte der verantwortliche Benediktiner, Frater Wendelinus Naumann, am Dienstag auf Anfrage.

Er hat bislang 16 Videos gedreht, von denen täglich eines veröffentlicht wird. Acht Videos sind bereits bei Youtube zu sehen. Frater Wendelinus spricht darin etwa über die Unterbrechung des Alltags und ruft zum Nachdenken über das eigene Leben auf. Aktuell werde überlegt, die Miniserie mit Beteiligung weiterer Brüder fortzusetzen.

Menschen suchen Zuspruch

In der Corona-Pandemie suchten viele Menschen Zuspruch und Sinn, so Frater Wendelinus. Derzeit riefen verstärkt Menschen mit existenziellen Fragen im Konvent an. Es gebe eine "unglaubliche Verunsicherung". Einige Anrufer zweifelten in der Situation an ihrer Beziehung. Andere fragten, warum Gott das Elend zulasse. Manche hielten das Coronavirus für eine Strafe Gottes für das Verhalten der Menschen - was ein "ganz schiefes Gottesbild" spiegele, so Frater Wendelinus. Da gelte es, über Barmherzigkeit zu sprechen.

Die Abtei im Saarland wurde 634 erstmals urkundlich erwähnt und gilt damit als ältestes Kloster Deutschlands. Aktuell leben dort zwölf Mönche. Die Kirche wird derzeit umfassend renoviert und soll im September wieder eröffnet werden. Der Künstler Gerhard Richter stiftete für die Kirche drei Chorfenster, alle weiteren Fenster entwarf die in München lebende afghanische Künstlerin Mahbuba Elham Maqsoodi. Die Abtei rechnet mit stark wachsenden Besucherströmen und plant derzeit einen Ausbau des Geländes für Touristen.


Quelle:
KNA