Bischöfe ermutigen zu Hoffnung trotz Corona-Krise

Gegen die Angst und den Egoismus

An den Kartagen rufen Kirchenvertreter zum Vertrauen auf das nahende Osterfest inmitten der Corona-Krise auf. Das Osterfest sei gerade jetzt ein "Versprechen", dass alles gut werde, so Kardinal Woelki. 

Autor/in:
Paula Konersmann
Deutsche Bischöfe / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Deutsche Bischöfe / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Kardinal Woelki: "Ein Versprechen, dass alles gut wird“

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nannte die Corona-Pandemie eine «weltweite Heimsuchung“. Viele bangten derzeit um Angehörige oder um ihre Existenz, schreibt er in einem Gastbeitrag für die «Bild“-Zeitung. Zugleich bleibe Ostern "ein Versprechen“, so Woelki; "ein Versprechen, dass alles gut wird.“ 

Kardinal Marx: "Feier des Lebens gegen die Angst“

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx betonte, von Ostern könnten Zeichen der Hoffnung und Freude ausgehen. Trotz der aktuellen Sorgen und Einschränkungen bleibe Ostern eine "Feier des Lebens gegen die Angst und gegen die Macht des Todes“, schreibt Marx in einem Gastbeitrag für den "Mannheimer Morgen“ (Samstag). Christen seien aufgerufen, diese Zuversicht in die Welt zu tragen. Wichtig sei dabei auch die Hilfe für Kranke, Schwache und Menschen am Rand der Gesellschaft, so der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

Bischof Overbeck: Kosten der Krise nicht bei den Armen abladen

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck rief zu Solidarität auf. Die Gesellschaft bleibe "nahe bei der Botschaft Jesu“, wenn die Kosten der Krise nicht allein bei den Armen, Schwachen, Arbeitslosen und prekär Beschäftigten abgeladen würden, heißt es in seiner Osterbotschaft. Erst recht dürften nicht die Beschäftigten belastet werden, die derzeit die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft sicherstellten.

Erzbischof Burger: Angst führt zu Egoismus

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger erklärte, Angst und Unsicherheit führten derzeit leicht zu Egoismus. "Wenn die Angst wächst, ist man sich schnell selbst am nächsten“, so Burger in einem Beitrag für die «Badische Zeitung“. Die christliche Osterbotschaft sei, auch in Krisen für andere da zu sein. Wer heute sage, dass die Corona-Krise die Welt tiefgreifend verändere, solle sich bewusst machen, dass jeder einzelne die künftigen Rahmenbedingungen mitgestalten könne. 

Bischof Wiesemann: "Licht ist stärker als alles Dunkel“

In Zeiten der Pandemie verdeutliche die Osterkerze: "Das Licht ist stärker als alles Dunkel“, erklärte der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann in einem am Karsamstag veröffentlichten gemeinsamen Text mit dem evangelischen Kirchenpräsidenten Christian Schad. 

Bischof Ipolt: Glaube ist herausgefordert

Der katholische Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt sieht in der Corona-Pandemie auch eine Chance für den Glauben. "In allen Gefahren für unser Leben, auch in den Gefahren der derzeitigen Pandemie, bis hinein in den Tod sind wir umfangen von Gottes Liebe, sind wir aufgehoben bei ihm“, schreibt der Bischof in seiner Osterbotschaft. "Unser Glaube ist stärker herausgefordert - er kann dadurch nur
ehrlicher und tiefer werden.“ 

Ökumenische Aufrufe zu Solidarität

Auch der katholische Freiburger Erzbischof Stephan Burger, der katholische Rottenburger Bischof Gebhard Fürst, der evangelische badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh und seine württembergischer Kollege Frank Otfried July riefen gemeinsam zu Solidarität auf. Auch ohne gemeinsame Gottesdienste dürften die Menschen darauf vertrauen, dass das Osterfest Menschen zusammenführe. 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, appellierte an die Gläubigen, Ostern gerade jetzt "kraftvoll“ zu feiern. Es gebe Berührungspunkte zwischen dem, was die Menschen aktuell durchlebten, und dem, was Jesus durchlitten habe, sagte er der "Passauer Neuen Presse“: "Jesus hat auch Angst gehabt.“


Quelle:
KNA