Katholische Kirche über zu erwartendes Corona-Minus

Nicht seriös zu beziffern

Die katholische Kirche in Deutschland erwartet ein Minus bei den Kirchensteuereinnahmen wegen der Corona-Krise. Die Höhe könne aber "aktuell nicht seriös beziffert werden", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz.

Katholische Kirche erwartet Corona-Minus / © Harald Oppitz (KNA)
Katholische Kirche erwartet Corona-Minus / © Harald Oppitz ( KNA )

Wegen eines zu erwartenden wirtschaftlichen Einbruchs und einer daraus folgenden Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit müsse mit einem Rückgang gerechnet werden.

Wie hoch dieser ausfalle, hänge wesentlich von der Länge des sogenannten Shut-Downs ab, so Matthias Kopp gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.

Wirtschaftliche Erholung entscheidend

Entscheidend ist laut Kopp, wann und in welchem Maße die derzeitigen einschränkenden Maßnahmen gelockert würden und wie sich die anschließende wirtschaftliche Erholung gestalte.

"Hier werden von Seiten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute verschiedene Szenarien diskutiert, die jeweils zu unterschiedlichen Konsequenzen für die Steuereinnahmen führen würden."

Ähnlich äußerte sich auf Anfrage der Sprecher des Erzbistums Köln, Christoph Heckeley. "Es ist noch zu früh, die Auswirkungen bereits jetzt beziffern zu wollen."

Staat zieht Kirchensteuer ein

Die Kirchensteuer beträgt in der Regel neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer der Kirchenmitglieder, in Baden-Württemberg und Bayern sind es acht Prozent. Auch auf Kapitalerträge wird Kirchensteuer erhoben.

Der Staat zieht den Beitrag der Kirchenmitglieder ein. Dafür erhält er rund drei Prozent des Gesamtaufkommens.

2018 verzeichnete die katholische Kirche eine Rekordeinnahme von rund 6,64 Milliarden Euro (2017: 6,43 Milliarden Euro), die evangelische Kirche erhielt 5,79 Milliarden Euro (5,67 Milliarden Euro). Die Kirchen finanzieren damit vor allem ihr Personal in Seelsorge, Schulen und sozialen Einrichtungen.

Eine von den beiden Kirchen 2019 veröffentlichte Studie ergab die Prognose, dass sich die Kaufkraft der Kirchensteuereinnahmen bis 2060 in etwa halbiert.

 

Quelle:
KNA