Bischöfe bestürzt über Tod von Minister Schäfer

Trauer und Fassungslosigkeit

Traurig und fassungslos hat der Limburger Bischof Bätzing auf den Tod des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer reagiert. Schäfer habe mit Tatkraft und Charisma wichtige Projekte initiiert. Er habe ihn sehr geschätzt, sagte Bätzing.

Die deutsche und die hessische Flagge mit Trauerband / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Die deutsche und die hessische Flagge mit Trauerband / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich traurig und fassungslos über den Tod des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer (CDU) gezeigt. "Der Tod von Thomas Schäfer kommt überraschend und unvorhersehbar. Er trifft uns alle", sagte der Limburger Bischof am Sonntag. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber betonte, Schäfer habe sich mit großer Sachkompetenz, Charisma und Mut für das Land eingesetzt.

Charismatischer Politiker

Schäfer habe mit Tatkraft und Charisma wichtige Projekte initiiert und stets mit hohem persönlichen Einsatz die Umsetzung vorangetrieben, sagte Bätzing. "Als Bischof habe ich ihn in unseren Gesprächen mit der hessischen Landesregierung und in persönlichen Begegnungen sehr schätzen gelernt", sagte Bätzing. Für ihn sei Schäfer immer ein besonnener, kompetenter, humorvoller und verlässlicher Gesprächspartner gewesen.

Den Kirchen zugewandt

Das Land Hessen und seine Bürgerinnen und Bürger hätten von seiner Erfahrung, seiner hohen Kompetenz und seiner Weitsicht profitiert. "Thomas Schäfer hatte das Wohl der Menschen in Hessen im Blick und war den Kirchen im Land auch deshalb sehr zugewandt. In vielen Debatten verwies er auf die christlichen Werte in unserer Gesellschaft“, sagte Bätzing.

Trost durch den Glauben

Seine Gebete und sein Mitgefühl seien nun bei Schäfers Familie. "Wir Christen blicken in dieser Fastenzeit auf den Tod und an Ostern auf die Auferstehung Christi. Uns prägt die Hoffnung, dass der Gott des Lebens und der Gott der Liebe am Ende stärker ist, als jeder Tod. Diese Hoffnung möge alle, die um Thomas Schäfer trauern, durch die kommende Zeit tragen", so der Bischof von Limburg.

Schäfer beging nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstagvormittag offenbar Suizid. Die Leiche des 54-jährigen Politikers war an den Gleisen der ICE-Strecke in der Nähe von Hochheim im Main-Taunus-Kreis gefunden worden. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) reagierte auf Schäfers Tod "mit tiefer Trauer und großer Fassungslosigkeit". Die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauerschrieb auf Twitter: "Jetzt sind alle unsere Gedanken und Gebete beiseiner Familie."

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, oder jemanden kennen, der suizidgefährdet ist, suchen Sie Hilfe. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/1110111 und 0800/1110222. Auch ein Kontakt per Chat und E-Mail ist möglich: www.telefonseelsorge.de


Bischof Georg Bätzing während der Bischofskonferenz / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing während der Bischofskonferenz / © Harald Oppitz ( KNA )

Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow (KNA)
Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow ( KNA )
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