Bischöfe übernehmen Patenschaft für Uhus

Ein Herz für Tiere

Bischof Norbert Trelle und Weihbischof em. Hans-Georg Koitz haben Patenschaften für zwei Uhu-Jungtiere übernommen. Die Eulen waren im Westwerk des Hildesheimer Doms geschlüpft, sind inzwischen aber flügge geworden und halten sich meist auf Bäumen und Gebäuden am Domhof auf.

Noch namenlos: Hildesheimer Uhus (Bistum Hildesheim)

Jürgen Selke-Witzel, Umweltbeauftragter des Bistums Hildesheim, freut sich, dass sich Bischof Trelle und der emeritierte Weihbischof Koitz, einer der Hausherren des Doms, bereiterklärt haben, Patenschaften für die beiden jungen Uhus zu übernehmen. "Ich finde es schön, dass wir den Umweltschutz auf diese Weise würdigen", sagt Selke-Witzel.

Die beiden Paten spenden jeweils 100 Euro an die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen und erhalten für jedes Tier eine Patenschaftsurkunde. Außerdem dürfen sie den Uhus Namen geben. "Bei beiden Tieren handelt es sich um Weibchen, das sollte man bei der Namenswahl berücksichtigen", sagt Wilhelm Breuer, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen.

Dombaumeister Norbert Kesseler sollte eigentlich die Patenschaft für ein drittes Jungtier übernehmen, das in der Bischofskirche geschlüpft war. Doch der junge Uhu starb unerwartet. Breuer, der die Entwicklung der Eulen am Dom fachkundig begleitet, hatte das Tier vorigen Sonntag geschwächt vorgefunden und sofort zur Aufzuchtstation in Sachsenhagen gebracht.

Tauben, Ratten und Mäuse

Doch die Hilfe für den Vogel kam zu spät. Der Uhu war mit Trichomonaden infiziert. Das sind Parasiten, die von Tauben übertragen werden. Die Uhu-Eltern, die ebenfalls die Umgebung der Bischofskirche bevölkern, jagen vor allem Tauben, damit ihr Nachwuchs genügend Nahrung bekommt. Hin und wieder stehen auch Ratten und Mäuse auf dem Speiseplan.

Damit auch in Zukunft Uhus den Dom zum Brüten nutzen können, wird Ende des Jahres ein geeigneter Nistkasten auf dem Dach oberhalb des Kreuzganges installiert. Früher seien Uhus an großen Kirchen klassische Hausbewohner gewesen, sagt der Umweltbeauftragte Selke-Witzel: "Dass die Tiere nun zum 1200-jährigen Bestehen des Bistums zurückkehren, ist ein gutes Zeichen."