Bistum Speyer will Regelung für Nicht-Priester ändern

Laien sollen in Wort-Gottes-Feiern Kommunion spenden

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann kündigte an, das derzeit bestehende grundsätzliche Verbot für Wort-Gottes-Feiern, bei denen Nicht-Priester die Kommunion spenden dürfen, zum 1. Advent 2015 aufheben zu wollen.

 (DR)

Im Bistum Speyer sollen ab 2015 sogenannte Wort-Gottes-Feiern erlaubt sein, bei denen Nicht-Priester die Kommunion spenden dürfen. Bischof Karl-Heinz Wiesemann kündigte nach Angaben vom Montag an, das derzeit bestehende grundsätzliche Verbot für solche Gottesdienste zum 1. Advent 2015 aufheben zu wollen. Dann sollen umfassende neue Leitlinien der Seelsorge in Kraft treten. Der zentrale Sonntagsgottesdienst mit Eucharistiefeier als "verlässliche und identitätsstiftende Zusammenkunft" müsse aber erhalten bleiben, so der Bischof. Details zur Gestaltung und zu den Rahmenbedingungen für Wort-Gottes-Feiern sollen nun erarbeitet werden.

Wort-Gottes-Feiern, bei denen Laien die Kommunion verteilen, sind in den deutschen Bistümern die Ausnahme. Eine Rahmenrichtlinie der Deutschen Bischofskonferenz hält fest, dass eine Entscheidung darüber im Ermessen des jeweiligen Bistums steht. Empfohlen wird, auf die Kommunionverteilung zu verzichten, um den besonderen Charakter der Eucharistiefeier zu betonen.

Im Rahmen des vierten Diözesanen Treffens des Bistums Speyer diskutierten am Wochenende rund 140 Delegierte über neue Leitlinien der kirchlichen Arbeit und der Seelsorge für die kommenden Jahre.

Dabei ging es um theologische Grundlagen, aber auch um Reformperspektiven und Strukturveränderungen. Bereits vereinbart ist, die Zahl der Pfarreien von derzeit rund 340 ab 2015 auf 70 zu verkleinern. Deutlich wurde bei dem Treffen der Wunsch der Kirchenbasis nach einer umfassenden Offenlegung der kirchlichen Finanzen. Generalvikar Franz Jung kündigte an, bei der Vorstellung des nächsten Bistumshaushalts im Januar umfassend über die Bistumsfinanzen zu informieren.

Am Ende des Dialogprozesses soll ein umfassendes Seelsorgekonzept stehen, das gesellschaftspolitische Entwicklungen wie den demografischen Wandel, Säkularisierungstendenzen oder eine wachsende Zuwanderung in den Blick nimmt. Auch soll es um neue Wege der Glaubensweitergabe oder das Zusammenspiel von Pfarrern und Laien in der Seelsorge gehen.


Heilige Kommunion (dpa)
Heilige Kommunion / ( dpa )
Quelle:
KNA