Auslieferung des neuen "Gotteslob" verzögert sich in einigen Diözesen

Problempapier

Grundsätzlich soll das neue Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob" am 1. Advent ausgeliefert werden. In einigen Diözesen wird es aber etwas später: Bistümer und Druckerei sind sich nicht einig über die Qualität des Papieres.

Blättern im neuen Gotteslob / © Harald Oppitz (KNA)
Blättern im neuen Gotteslob / © Harald Oppitz ( KNA )

Auch wenn es in einigen Bistümern noch Probleme gibt, soll das neue katholische Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob" wie geplant ab dem 1. Advent (1. Dezember 2013) ausgeliefert und verwendet werden. Das teilten die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn und die Druckerei C.H.Beck in Nördlingen am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zur Einführung ist auch ein ZDF-Fernsehgottesdienst am 1. Advent geplant, der live aus dem Freiburger Münster übertragen wird.

Während die Produktionen für mehrere Diözesan-Verlage "planmäßig abgeschlossen und zur Auslieferung auf dem Weg" seien, werde sich allerdings "die Auslieferung eines Teils der bestellten Ausgaben bis in das nächste Jahr erstrecken", heißt es weiter. Grund dafür seien "Meinungsverschiedenheiten" zwischen der Druckerei und den Bistümern "in Bezug auf das zu verwendende Papier".

"Papier so dünn, dass die Seiten durchscheinen"

In den letzten Tagen hatte es aus einigen Bistümern Beschwerden gegeben: "Die Qualität des Papiers eines Teils der Auflage entspricht nicht den Erwartungen", heißt es etwa auf der Internetseite des Bistums Regensburg. Dort wird auch angekündigt, dass in den betroffenen Diözesen die Einführung des Gebet- und Gesangbuchs auf das Frühjahr 2014 verschoben werden müsse.

Das Lesen sei erschwert, weil das Papier so dünn sei, dass andere Seiten durchscheinen, heißt es im Erzbistum München-Freising. Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks sind mindestens acht deutsche Bistumsausgaben sowie die Ausgabe für Bozen-Brixen von den Problemen betroffen.

Inzwischen teilte auch das Bistum Speyer mit, dass sich die Auslieferung seiner Ausgabe verzögere. Der zuständige Domkapitular Franz Vogelgesang sagte der Bistumszeitung "der pilger": "Für uns liegen von den bestellten Exemplaren 85.000 Stück bereit, aber wir verweigern die Abnahme."

Beide Seiten an konstruktiver Lösung interessiert

Bischofskonferenz und Verlag teilten jetzt mit, beiden Partnern sei "die Einhaltung des geplanten Liefertermins für alle Diözesen ebenso wichtig wie die einwandfreie Auslieferung aller Gotteslob-Exemplare".

Beide Seiten seien "derzeit bemüht, die offenen Fragen in konstruktiven Gesprächen zu klären". Der Auftrag zum Druck der rund 3,6 Millionen Exemplare des "Gotteslob" sei an die Druckerei C.H. Beck in Nördlingen vergeben worden, weil diese "über eine langjährige Erfahrung im Bereich Dünndruck verfügt".

Das nun im Druck befindliche Werk löst nach knapp 40 Jahren das bisherige Gebet- und Gesangbuch für die deutschsprachigen Bistümer ab. Der einheitliche Stammteil des "Gotteslob" umfasst rund 960 Seiten, dazu kommen die jeweiligen individuellen Diözesanteile mit 240 bis 340 Seiten.


Quelle:
KNA