Overbeck: Trend zu Großgemeinden geht noch viel weiter

Kein Ende in Sicht

Angesichts von Mitgliederschwund und Priestermangel ist der Konzentrationsprozess in der katholischen Kirche nach Einschätzung des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck noch lange nicht am Ende.

Bischof Overbeck (DR)
Bischof Overbeck / ( DR )

"Wir werden zu großen territorialen Strukturen kommen - viel größer als jetzt - und wahrscheinlich identisch mit den Städten, in denen wir leben", sagte der Ruhrbischof am Montagabend bei einer Veranstaltung in der katholischen Akademie "Die Wolfsburg".

Dabei würden sich auch die Aufgaben der Priester stark wandeln, sagte er. In den neuen, noch größeren Strukturen bringe die Gemeindearbeit sonst eine völlige Überforderung. Dabei werde die Messe am Sonntag aber das Zentrum des Gemeindelebens bleiben. Für viele bedeute der Wandel des katholischen Gemeindelebens eine "echte Trauerzeit", sagte der Bischof.

43 Großmeinden

Das Ruhrbistum - eines der kleinsten in Deutschland - war zugleich eines der ersten, das Gemeinden zusammengelegt und Kirchen geschlossen hat. Seit Beginn dieses Prozesses unter dem heutigen Münsteraner Bischof Felix Genn wurden und werden 99 Kirchen aufgegeben und geschlossen, vermietet oder abgerissen. Die Zahl der Priesterkandidaten ist im Bistum von 1994 bis 2012 von 42 auf 11 gesunken.

Heute gibt es im Bistum noch 43 Großgemeinden. Viele Katholiken haben den Konzentrationsprozess mit Verunsicherung und auch mit Kritik begleitet.


Quelle:
dpa