Schick: Christentum für deutsch-polnische Beziehung wichtig

Christlicher Glaube als Brücke

Vor 300 Jahren kamen die "Bamberger Gärtner" an die Warthe und halfen, die durch Krieg brach liegenden Felder wieder zu bewirtschaften. Für das friedliche Miteinander zwischen Polen und Deutschland sei der christliche Glaube wichtig.

Der Posener Dom / © Mino Surkala (shutterstock)

Das Christentum spielt nach Ansicht des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick eine wesentliche Rolle im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen. Zum friedlichen Miteinander habe der christliche Glaube immer viel beigetragen, sagte Schick laut Mitteilung seiner Pressestelle am Sonntag im westpolnischen Posen.

Das zeige etwa der heilige Bischof Otto von Bamberg, der im elften Jahrhundert den Glauben in Posen verkündet habe. Auch die Wiederannäherung nach dem Zweiten Weltkrieg sei durch den Kontakt der deutschen und polnischen Bischöfe am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils eingeleitet worden, so Schick.

Bamberger Gärtner

Schick feierte im Posener Dom zusammen mit dem örtlichen Erzbischof Stanislaw Gadecki einen Festgottesdienst zum 300. Jahrestag der Ansiedlung von Bamberger Gärtnern an der Warthe. Ihre Aufgabe war es einst, kriegsbedingt brachliegende Felder wieder für den Ackerbau zu gewinnen. Schick nannte die Bamberger Gärtner ein "Beispiel für gelungene Migration und Integration". Die Gärtner hätten vor drei Jahrhunderten zum Wiederaufbau und zur Entwicklung der Region beigetragen, sagte Schick, der auch Vorsitzender der deutsch-polnischen Kontaktgruppe der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Migration und Fluchtursachen

Freiwillige und gewollte Migration trage zum Wohl aller Beteiligten bei, betonte Schick. Erzwungene Migration bringe hingegen Konflikte und Probleme und ende oft tödlich. "Das verpflichtet die ganze internationale Gemeinschaft, Fluchtursachen zu beseitigen, vor allem Hunger und Armut, Kriege und Konflikte, die die Lebensgrundlagen zerstören." Dazu gehörten auch der Klimawandel und die Umweltschädigungen. Schick weiter: "Bei allen Überlegungen und Maßnahmen zu Flucht und Migration muss klar sein: Jeder Mensch in Not muss Hilfe bekommen, seine Würde und seine Grundrechte sind zu wahren."


Quelle:
KNA
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