Bischof Ackermann wirbt für mehr Respekt und Dialog

"Gefühle und Ängste ernst nehmen"

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich für mehr Respekt und Achtsamkeit in Kirche und Politik ausgesprochen. Empathie bedeute aber nicht, "ungläubig und unkritisch" zu sein, sagte der Bischof am Montagabend in Saarbrücken. 

Bischof Stephan Ackermann im Portrait während der Bischofskonferenz / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Stephan Ackermann im Portrait während der Bischofskonferenz / © Harald Oppitz ( KNA )

Den anderen ernst zu nehmen schließe ein, auf Widersprüche in der Argumentation hinzuweisen. Zugleich ermunterte Ackermann zu Diskussionen - auch in der Kirche. Mit Blick auf den anstehenden Reformprozess in der Kirche, den "synodalen Weg", sagte der Bischof, er rechne mit kontroversen Debatten.

Angesichts von Populisten und emotional geführten Debatten appellierte Ackermann weiter, Menschen mit ihren Gefühlen und Ängsten ernst zu nehmen. Wirtschaftliche Lösungen allein erfüllten die Sehnsucht nach Anerkennung nicht. Bei einigen Bürgern entstehe vielmehr der Eindruck, "dass sie nur als Problem wahrgenommen werden", sagte der Bischof beim Willi Graf-Empfang des Katholischen Büros Saarland.

"Wichtige gesellschaftliche Aufgabe"

Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bezeichnete einen respektvollen Umgang als wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Ohne Achtsamkeit und Solidarität seien Freiheit und Frieden in Gefahr. Zum Empfang kamen auch der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Bischof Jean-Christophe Lagleize aus Metz, der saarländische Landtagspräsident Stephan Toscani (CDU) und Sozialministerin Monika Bachmann (CDU).

Das Katholische Büro fungiert als ständige Vertretung der Bischöfe von Speyer und Trier bei der saarländischen Landesregierung. Der Saarbrücker Widerstandskämpfer Willi Graf (1918-1943) war Mitglied der «Weißen Rose». Er wurde am 12. Oktober 1943 in München hingerichtet.


Quelle:
KNA
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