Wie sieht Gemeindeleitung im Bistum Essen künftig aus?

Bischof Overbeck setzt auf verschiedene Formen

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck will verstärkt auf verschiedene Leitungsformen von Gemeinden setzen und auch Laien einbeziehen. Dabei kämen aber nur Ehrenamtliche in Frage, die von allen anderen Verpflichtungen befreit sind.

Laien künftig mehr in der Verantwortung? / © Harald Oppitz (KNA)
Laien künftig mehr in der Verantwortung? / © Harald Oppitz ( KNA )

In einem Gespräch mit Mitgliedern des Essener Diözesanrats verwies er sowohl auf Gemeindereferentinnen, die eigenständig Gemeinden leiten, als auch auf von ehrenamtlichen Teams geführte Gemeinden, wie das Bistum Essen am Dienstag mitteilte.

"Es gibt eine wachsende Zahl von Priestern, die die mit der Weihe verbundenen Leitungsvollmachten bewusst nicht ausüben und sich ganz auf die Seelsorge konzentrieren", so der Bischof. Auf der anderen Seite fänden sich haupt- und ehrenamtliche Laien, die durchaus mit Führungsqualitäten ausgestattet seien.

Grenzen für das ehrenamtliche Engagement

Allerdings gebe es Grenzen für das ehrenamtliche Engagement, führte Overbeck aus. "Ich werde die bestehenden und weitere Modelle gerne unterstützen, aber ich werde nichts von Ihnen verlangen, was sie nicht schaffen können." Gemeindeleitung sei ein Job, den nur jemand ausführen könne, der von allen anderen Verpflichtungen befreit sei.

Auch müsse bei aller Vielfalt der Leitungsmodelle "eine Grundstruktur von Kirche" erhalten bleiben. Das beinhalte, dass jede Gemeinde auch künftig zu einer von einem Pfarrer geleiteten Pfarrei gehören müsse.

In vielen katholischen Bistümern in Deutschland wird verstärkt darüber nachgedacht, ob und wie Laien an der Leitung von Pfarrgemeinden beteiligt werden können. Zu den Bistümern, die laut einer Umfrage bisher am stärksten Laien an der Leitung von Pfarrgemeinden beteiligen, gehören Aachen, Essen, Limburg, Magdeburg, München-Freising, Osnabrück und Rottenburg-Stuttgart.


Quelle:
KNA