Katholikenkomitee: Bistumszeitungen nötiger denn je

"Die Lücke wird von Jahr zu Jahr größer"

Das oberste katholische Laiengremium in Bayern hat sich für den Erhalt gedruckter Bistumszeitungen stark gemacht. Die geplante Einstellung der Blätter in Fulda, Mainz und Limburg bis Ende 2023 sei ein "trauriges und fatales Signal zur falschen Zeit".

Bistumszeitungen Fulda, Mainz und Limburg erscheinen nur noch bis Ende 2023 (shutterstock)
Bistumszeitungen Fulda, Mainz und Limburg erscheinen nur noch bis Ende 2023 / ( shutterstock )

Das erklärte das Landeskomitee der Katholiken in Bayern am Donnerstag in München. "In Zeiten, in denen religiöses Wissen nicht mehr selbstverständlich über das Elternhaus weitergegeben oder im Schulunterricht erworben wird, schließen Kirchenzeitungen eine Lücke, die von Jahr zu Jahr größer wird", heißt es in der Stellungnahme.

Zudem erreichten Bistumszeitungen Zielgruppen, deren Interessen von säkularen Medien kaum bedient würden. In ihrer Themenvielfalt seien sie der "haptische Ausdruck der Zusammengehörigkeit und des Zusammenhalts in einem Bistum". Kostenlose Mitgliederzeitschriften, wie sie einige Bistümer inzwischen anbieten, können nach Meinung der Laienvertreter Kirchenzeitungen nicht adäquat und dauerhaft ersetzen. Sinnvoll seien aber Kooperationen einzelner Bistümer beispielsweise für einen Mantelteil mit überregionalen Informationen.

"Mehr Mut zu Printprodukten"

Man wünsche sich von den Verantwortlichen in den Bistümern "mehr Mut zu Printprodukten, die journalistisch eigenständig verantwortet und in eine umfassende Medienstrategie eingebettet sind". Um ein breit gefächertes kirchliches Medienangebot aufrechterhalten zu können, "darf nicht die reine Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte im Vordergrund stehen". Dass sich Wege finden ließen, diözesane Printprodukte zu stärken, anstatt sie einzustellen, habe jüngst das Bistum Passau mit der angekündigten Fusion des Bistumsblattes mit dem ebenfalls wöchentlich erscheinenden Altöttinger "Liebfrauenboten" gezeigt.

Gleichzeitig lässt sich laut Landeskomitee der Auflagenschwund der vergangenen Jahre "nicht wegdiskutieren". Ende 2016 kamen demnach die bundesweit 22 Titel auf eine Gesamtauflage von 448.300 Exemplaren, im Jahr 2000 waren es noch 970.000.


Quelle:
KNA