Älteste deutsche Klosterfrau mit 110 Jahren gestorben

"Ohne Ankündigung"

Sie hat zwei Weltkriege überlebt und zehn Päpste gekannt: In Niederbayern ist die mit 110 Jahren älteste Ordensschwester Deutschlands gestorben. Bis zuletzt sei die Schneidermeisterin fit gewesen, berichten ihre Mitschwestern.

Die mit 110 Jahren verstorbene Ordensschwester Konrada Huber / © Irmgard Hilmer / Bistum Regensburg (dpa)
Die mit 110 Jahren verstorbene Ordensschwester Konrada Huber / © Irmgard Hilmer / Bistum Regensburg ( dpa )

Schwester Konrada Huber, niederbayerische Dominikanerin, ist tot. Die Ordensfrau starb am Dienstag im Alter von 110 Jahren, wie ihr Kloster in Niederviehbach bei Landshut am Donnerstag bestätigte. Sie war die älteste Ordensschwester in Deutschland.

Sie ist während des Frühstücks entschlafen

Die Dominikanerin sei "am hellichten Tag" nach dem Frühstück in ihrem Rollstuhl einfach eingeschlafen - "ohne Ankündigung", berichtete eine Mitschwester der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bis zuletzt habe die Schneidermeisterin weder Arzt noch Tabletten gebraucht und sei geistig da gewesen.

"Sie hat ein begnadetes Leben gehabt", sagte die Mitschwester. Noch weit über ihren 100. Geburtstag hinaus habe sie ihren erlernten Beruf ausgeübt, Habite gerichtet, Reißverschlüsse eingenäht und gestickt. Die Verstorbene wird am Samstag auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

Sie lebte 89 Jahre lang im Kloster

Die Bauerntochter stammte aus dem Rottal und trat 1930 in das Kloster ein, in dem sie bis zuletzt lebte, also 89 Jahre lang. Bei der Feier ihres 110. Geburtstags im vergangenen Oktober antwortete sie auf die Frage des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer nach dem Geheimnis ihres hohen Alters: "Der Herrgott hat mich halt vergessen." Nun - das hat er nicht.


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