Ermittlungen gegen fünf Personen im Eichstätter Finanzskandal

Anfangsverdacht gegen Bischof Hanke?

Im Finanzskandal des Bistums Eichstätt laufen nun Ermittlungen gegen fünf Personen. Die Staatsanwaltschaft München II bestätigte einen entsprechenden Medienbericht. Auch werde ein Anfangsverdacht gegen Bischof Gregor Maria Hanke geprüft.

Bischof Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak ( KNA )

Gegen diesen sei eine anonyme Anzeige eingegangen. Zuerst hatte der "Donaukurier" darüber berichtet. Als Hauptbeschuldigte gelten bisher ein früherer stellvertretender Bischöflicher Finanzdirektor und ein Geschäftspartner in den USA.

Vorwürfe der Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung

Beide sollen von 2014 bis 2016 ungesicherte Darlehen für Immobilienprojekte in den Vereinigten Staaten eingefädelt haben, deren Rückzahlung zum größten Teil aussteht. Beide sind keine Geistlichen. Sie waren im Juli 2017 vom Eichstätter Bischof angezeigt worden und saßen 2018 mehr als drei Monate in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe lauten auf Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung. 

Vor Weihnachten wurde bekannt, dass die Ermittlungen auf zwei weitere Personen ausgedehnt wurden. Zur Identität dieser beiden und zum dritten neuen Verdächtigen machte die Sprecherin der Anklagebehörde keine näheren Angaben. Es handle sich nicht um Personen des öffentlichen Lebens, erläuterte sie. 

Verlust von fünf Millionen Euro

Anfang Februar hatte die Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl, Spilker und Wastl ihren vom Eichstätter Bischof in Auftrag gegebenen Prüfbericht in dessen Beisein in Eichstätt vorgestellt. Darin wiesen die Juristen dem Domkapitel eine maßgebliche Mitverantwortung für den Finanzskandal zu, durch den dem Bistum ein Schaden von bis zu knapp 50 Millionen Euro entstanden sein könnte.

Nachdrücklich belasteten sie den damaligen Bischöflichen Finanzdirektor, der auch dem Domkapitel angehörte. Dieser hatte alle umstrittenen Darlehensverträge unterschrieben.

Nach Darstellung der Anwälte hat der Finanzdirektor auch ein zuvor getätigtes riskantes Investment in eine Schiffbetreibergesellschaft zu verantworten, wodurch dem Bistum ein Verlust von fünf Millionen Euro entstand.


Quelle:
KNA
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