Strafanzeige gegen Priester des Bistums Limburg

Externe Aufarbeitung wird eingeleitet

Das Erzbistum Bamberg hat Ende Dezember Strafanzeige gegen einen Priester des Bistums Limburg bei der Staatsanwaltschaft Marburg gestellt. Das Opfer habe sich bei der Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Bamberg gemeldet.

Limburger Dom hinter Blättern / © Fredrik Von Erichsen (dpa)
Limburger Dom hinter Blättern / © Fredrik Von Erichsen ( dpa )

Das Erzbistum Bamberg hat Ende Dezember Strafanzeige gegen einen Priester des Bistums Limburg bei der Staatsanwaltschaft Marburg gestellt. Der Beschuldigte habe von 1986 bis 1993 einen minderjährigen Jungen mehrfach sexuell missbraucht. Die Taten sollen im Bistum Limburg verübt worden sein. Im Zuge der Berichterstattung zur MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch durch Kleriker in der katholischen Kirche habe sich das Opfer bei der Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Bamberg gemeldet.

Der Beschuldigte war bis zu seiner Pensionierung viele Jahrzehnte in der Pfarrseelsorge in der Diözese tätig. Seinen Ruhestand verbringe er im Erzbistum Bamberg. Dort habe er gelegentlich Gottesdienstvertretungen übernommen. Das Bistum Limburg und das Erzbistum Bamberg haben, gemäß den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, dem Beschuldigten die Ausübung jeglicher priesterlicher Dienste untersagt. Die Diözese Limburg habe die kirchenstrafrechtliche Voruntersuchung eingeleitet.

Opfer belastet Verantwortlichen im Bistum

In der Personalakte des Beschuldigten, die im Bistum Limburg geführt wird, finden sich keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch. In seiner Aussage belastet das Opfer die damals Verantwortlichen des Bistums und berichtet darüber, dass sie Kenntnisse über den Missbrauch gehabt hätten.

Die Diözese nehme die Vorwürfe sehr ernst und habe eine externe Aufarbeitung dieses Falles eingeleitet. Ein unabhängiger Jurist werde den Vorgang untersuchen und die damals Verantwortlichen befragen. Die Erkenntnisse werden den staatlichen Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt.


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