Bistum Trier erwartet 2019 Verlust über rund 21,3 Millionen Euro

"Mittelfristig auf Kurs"

​Trotz weiter steigender Kirchensteuereinnahmen erwartet das katholische Bistum Trier im kommenden Jahr einen Verlust in Höhe von rund 21,3 Millionen Euro. Dies hänge vor allem mit den dauerhaft niedrigen Zinsen zusammen.

Bistum Trier rechnet mit Verlusten / © Paul Sklorz (KNA)
Bistum Trier rechnet mit Verlusten / © Paul Sklorz ( KNA )

Deshalb müsse mehr Geld für Pensionen und Beihilfen zurückgelegt werden, erläuterte Finanzdirektorin Kirsten Straus bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2019. Für 2018 rechnet die Diözese mit einem Verlust von 27,5 Millionen Euro. Das Bistum liege jedoch weiter "auf Kurs" der mittelfristigen strategischen Planung.

Der Haushalt 2019 sieht Erträge in Höhe von 426,6 Millionen Euro sowie Finanzerträge von 17,7 Millionen Euro vor. Dem stehen Ausgaben von 413,6 Millionen Euro sowie Finanzaufwendungen über 52,1 Millionen Euro gegenüber, wodurch das Defizit zustande kommt. Dafür greift die Diözese erneut auf ihre Rücklagen zurück, die derzeit noch bei 350,6 Millionen Euro liegen.

Kirchensteuer-Einnahmen steigen seit Jahren

Mit geplanten 332 Millionen Euro machen die Kirchensteuermittel den größten Teil der erwarteten Erträge aus. Seit dem Jahr 2010 sind diese kontinuierlich gestiegen. Hinzu kommen etwa Zuschüsse in Höhe von 64,4 Millionen Euro, Staatsleistungen über 18,4 Millionen Euro und Erträge aus Finanzanlagevermögen und Zinsen in Höhe von 17,7 Millionen Euro.

Zu den größten Ausgabeposten zählen 174,9 Millionen Euro für Personalaufwendungen. Für die Altersversorgung werden 50,1 Millionen Euro aufgewendet. 154,4 Millionen Euro fließen in die Seelsorge in den Pfarreien, 63,2 Millionen Euro in katholische Schulen und den Religionsunterricht sowie 51,9 Millionen Euro in Kindertagesstätten. 6 Millionen Euro werden in den Bauunterhalt von Kirchen, Pfarrhäusern, Pfarrheimen und Kindertagesstätten investiert.

Arbeitsgruppen in der Endphase

Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg bezeichnete es als Herausforderung, "sorgsam mit den langfristig zurückgehenden Ressourcen zu wirtschaften und gleichzeitig nicht die Umsetzung der Synodenergebnisse durch finanzielle Restriktionen zu beschneiden". Für die Umsetzung der Bistumssynode seien für das Jahr 2019 rund 1,5 Millionen Euro eingeplant. "Die Planungen gehen im Moment ganz gut voran", so der Verwaltungsleiter. Nach der 2016 beendeten Synode waren Arbeitsgruppen eingesetzt worden, um Konzepte für das künftige kirchliche Leben auszuarbeiten. Sie seien nun in der Endphase; 2019 würden konkrete Maßnahmen vorgestellt.


Bischof Stephan Ackermann / © Harald Tittel (dpa)
Bischof Stephan Ackermann / © Harald Tittel ( dpa )
Quelle:
KNA