Abschied von Weihbischof Leo Schwarz in Trier

"Ihm zu begegnen, war ein Ereignis"

Tausende Gläubige haben in Trier vom emeritierten Weihbischof Leo Schwarz Abschied genommen. Zahlreiche Kirchenvertreter aus dem In- und Ausland nahmen an der Beisetzung des früheren Chefs des Hilfswerks Misereor teil.

Weihbischof Leo Schwarz im Jahr 2006 / © Harald Oppitz (KNA)
Weihbischof Leo Schwarz im Jahr 2006 / © Harald Oppitz ( KNA )

Im Trierer Dom ist am Dienstag die Totenmesse für den ehemaligen Weihbischof Leo Schwarz gefeiert worden. Tausende Gläubige nahmen an dem Requiem für den mit 87 Jahren verstorbenen früheren Chef des Hilfswerks Misereor teil. Bei dem Gottesdienst wurde ein Schreiben des Staatssekretärs von Papst Franziskus, Kardinal Pietro Parolin, verlesen. Darin heißt es: "Bescheiden und kraftvoll, klar und konsequent, Gott und den Menschen zugewandt verkündete er die Frohe Botschaft." Franziskus spricht vom "unermüdlichen Wirken für seine Heimatdiözese und für die Weltkirche".

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann würdigte Unmittelbarkeit, positive Neugier und Beobachtungsgabe des Verstorbenen. "Leo Schwarz zu begegnen, gar mit ihm zusammenzuarbeiten, das war ein Ereignis!" Lange bevor Papst Franziskus der Kirche mehr Aufmerksamkeit für die Armen verordnen habe, habe Schwarz zum Einsatz für sie aufgerufen. "Besonders wichtig und lieb waren ihm die einfachen Menschen und die Kleinen." Schwarz habe mit Heiligen wie mit korrupten Machthabern zu tun gehabt und sei ein "Übersetzer zwischen zerstrittenen Parteien, zwischen Kulturen und Welten" gewesen.

Gäste aus dem In- und Ausland

Zahlreiche Kirchenvertreter aus dem In- und Ausland nahmen an der Beisetzung teil, darunter der bolivianische Erzbischof Edmundo Abastoflor und der Vorsitzende der Bolivianischen Bischofskonferenz, Bischof Ricardo Centellas. Er bezeichnete Schwarz als "Pionier der Bolivienpartnerschaft" des Bistums Trier und nannte ihn einen "Apostel der Barmherzigkeit".

Auch die Bischöfe Georg Bätzing aus Limburg und Helmut Dieser aus Aachen, die emeritierten Bischöfe Franz Kamphaus und Fernand Franck und der Vizepräses der evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius waren nach Trier gekommen, ebenso der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Stefan Vesper, sowie die Chefs der Hilfswerke Misereor, Renovabis und Adveniat, Pirmin Spiegel, Christian Hartl und Michael Heinz.

Marx: "Beeindruckende Frömmigkeit"

In einem Kondolenzschreiben bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Schwarz als Menschen, der sich "mit Herzlichkeit, Verstand und in beeindruckender Frömmigkeit den Anliegen der Weltkirche verschrieben" habe. Die Nöte und Sorgen der Menschen seien für ihn Ansporn und Leitbild gewesen. "Für den Verstorbenen war dieses Wirken für und unter den Menschen stets wichtiger als das Ansehen eines hohen kirchlichen Würdenträgers."

Schwarz war am 26. November gestorben. Er war von 1982 bis 2006 Weihbischof in Trier. Er wirkte unter anderem als Geistlicher Assistent des ZdK und war am Aufbau des Osteuropahilfswerks Renovabis beteiligt. Schwarz wurde in der Paulus-Kapelle des Domkreuzgangs bestattet, die seit Gründung des heutigen Bistums 1821 als Grablege der Weihbischöfe dient.


Quelle:
KNA