Elternprotest gegen das Aus der Katholischen Schule Neugraben im Erzbistum Hamburg

"Die Entscheidung scheint verfrüht"

Für die Katholische Schule Neugraben sieht das Erzbistum Hamburg keine Perspektive. Sie wird geschlossen. Das stößt bei den Eltern auf Proteste. Der Elternrat veröffentlichten eine Erklärung, in dem sie diese Entscheidung als verfrüht kritisieren. 

 (DR)

Die vom Erzbistum Hamburg angekündigte Schließung der Katholischen Schule Neugraben (KSN) stößt auf Protest des Elternrats. Die Entscheidung scheine verfrüht, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des Elternrats. Vergangene Woche hatte das Erzbistum seine Absicht bekundet, die Schule auslaufen zu lassen. Sie hatte zu den drei Schulen des Erzbistums gehört, für die noch Hoffnung auf eine Weiterführung bestand.

Aus Sicht des Elternrats ist eine Schließung "aus formalen Gründen" nicht möglich. Denn von der Schule gemachte Gesprächsangebote für eine gemeinsame Lösung seien vom Erzbistum stets ausgeschlagen worden. Die Kirche habe auch keine Zahlen zum Betrieb der KSN vorgelegt. Ebenso wenig sei der tatsächliche Investitionsbedarf ermittelt worden. Zudem sei eine Stellungnahme der Schulkonferenz der KSN zur drohenden Schließung seit Monaten unbeantwortet geblieben. Die immer wieder vorgebrachten 25 Millionen Euro zweifle der Rat an.

Zurückweisung aus dem Bistum

Das Erzbistum wies diese Darstellung zurück. Man habe immer wieder Gespräche mit den Beteiligten gesucht und geführt, sagte Schulabteilungsleiter Christopher Haep der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Zuletzt haben Generalvikar Ansgar Thim und ich uns am 2. November mit Beteiligten getroffen." Ebenso sei die Behauptung falsch, die der Entscheidung des Wirtschaftsrates zugrundeliegenden Zahlen seien nicht vorgelegt worden. Das KSN sei "ausführlich und differenziert über die Zahlen und den notwendigen Investitionsbedarf informiert" worden.

Nach dem Votum des Wirtschaftsrats werde es jetzt eine Anhörung der Schulkonferenz sowie der KSN-Mitarbeitervertretung geben, sagte Haep. "Die sukzessive Schließung der Katholischen Schule Neugraben ist ein überaus schmerzhafter Schritt, dessen Hauptgründe in den notwendigen Sanierungs- und Investitionskosten in Höhe von 25,9 Millionen Euro sowie im auch zukünftig zu erwartenden laufenden Defizit des Schulbetriebs liegen."

Das Erzbistum hatte Ende Januar angekündigt, wegen seiner prekären Wirtschaftslage bis zu acht seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Der Sophien-Grundschule in Barmbek, der Katholischen Schule Harburg und der Katholischen Schule Neugraben wurde eine Schonfrist von einem Jahr eingeräumt, in der nach externen Partnern und Sponsoren gesucht werden sollte. Vergangene Woche hatte das Erzbistum das Aus für die KSN bekundet. Es wolle aber die beiden anderen Schulen retten.


Quelle:
KNA