Etwas mehr Kirchensteuern im Ruhrbistum

Jahresüberschuss sinkt

Das Bistum Essen verzeichnet in der Jahresbilanz für 2017 einen Überschuss von 17 Millionen Euro. Dieser hat sich damit gegenüber dem Vorjahr etwa halbiert, wie aus dem am Dienstag in Essen veröffentlichten Finanzbericht hervorgeht.

Ruhrbistum verzeichnet Überschuss / © Harald Oppitz (KNA)
Ruhrbistum verzeichnet Überschuss / © Harald Oppitz ( KNA )

Im Vorjahr betrug der Überschuss noch 31 Millionen Euro. Das Jahresergebnis sei unter anderem durch deutlich gestiegene Aufwendungen in der Altersvorsorge belastet worden.

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer haben sich laut Finanzbericht leicht um 3 Millionen auf 172 Millionen Euro erhöht. Die Erträge stiegen um 1,5 Millionen auf 258,8 Millionen Euro. Dem standen Aufwendungen von 241,8 Millionen Euro (2016: 226,2 Millionen Euro) gegenüber.

Mittelfristig Einbußen wegen demografischen Wandels zu erwarten

"Wie das gesamte Ruhrgebiet profitieren auch wir als Kirche derzeit noch von der ausgezeichneten Wirtschaftslage mit einer historisch hohen Beschäftigung", erklärte Generalvikar Klaus Pfeffer.

Mittelfristig seien aber Einbußen wegen des demografischen Wandels zu erwarten. Finanzdirektor Daniel Beckmann rechnet mit einer "Kirchensteuerklippe", wenn die heute 50- bis 60-jährigen "Babyboomer" im kommenden Jahrzehnt in den Ruhestand treten.

Der größte Ausgaben-Posten entfiel laut Angaben auch 2017 wieder auf die "pfarrliche Ebene"; fast 94 Millionen Euro oder knapp 40 Prozent (2016: 89 Millionen Euro). Davon investierte das Bistum wie im Vorjahr 19,9 Millionen Euro in die rund 260 Kitas. Rund 6 Millionen Euro brachte das Bistum aus Eigenmitteln für seine sieben eigenen und zwei Ordensschulen auf. Statt der geforderten 6 Prozent trage das Bistum hier mindestens 13 Prozent des Aufwands, hieß es. Die Caritas erhielt 12,8 Millionen Euro und damit 300.000 Euro weniger als 2016.

Geld für innovative Vorhaben reserviert

Trotz der erwarteten rückläufigen Finanzen ist laut Bistum auch Geld für innovative Vorhaben reserviert, etwa für die Kinderkirche in Bottrop, ein Schulmobil in Duisburg oder den neuen Pilgerweg durch das Ruhrbistum. Es gehe nicht nur um "Abbau und Rückzug", sondern um "Umbau", so Pfeffer.

Das Bistum legte nicht nur die eigene Bilanz nach den Standards des Handelsgesetzbuches vor, sondern erstmals auch die für drei weitere eigenständige Rechtsträger: Während die Bilanz des Bistums ein Volumen von 314,9 Millionen Euro umfasst, schlagen der Versorgungs-Fonds mit 191,2 Millionen Euro, der Bischöfliche Stuhl mit 2 und das Domkapitel mit 27,5 Millionen Euro zu Buche. Das Vermögen des Domkapitels besteht fast ausschließlich (26,9 Millionen Euro) aus Immobilien - und davon knapp zur Hälfte aus dem Grundstückswert von Dom und Anbetungskirche Sankt Johann.

 

Quelle:
KNA