Ruhrbistum begrüßt den Erhalt der theologischen Fakultät

"Wir brauchen eine leistungsfähige Theologie"

Auch wenn dort seit Jahren keine Priester mehr ausgebildet werden: Das Ruhrbistum begrüßt den Fortbestand der katholischen Fakultät an der Ruhr-Uni Bochum.

Gebäude der Universitätsverwaltung der Ruhr-Universität Bochum (dpa)
Gebäude der Universitätsverwaltung der Ruhr-Universität Bochum / ( dpa )

"Ich freue mich, dass es gemeinsam mit dem Heiligen Stuhl und dem Land Nordrhein-Westfalen gelungen ist, die Zukunft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum zu sichern", erklärte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck am Mittwoch.

Er sei dankbar für den Erhalt der einzigen katholischen Fakultät im Ruhrbistum. "So kann sich die Fakultät weiterentwickeln und sich auch künftig mit ihren verschiedenen Disziplinen kompetent und vernetzt in den wissenschaftlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Diskurs einbringen."

Laschet: Religionen leisten wichtigen Beitrag für Zusammenhalt

Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) begrüßte die Einigung von Land und Vatikan zum Erhalt der theologischen Fakultät in Bochum, an der aktuell rund 750 Männer und Frauen katholische Theologie studieren. Die Theologie spiele eine wichtige Rolle im Konzert der Wissenschaften, begründete er das Engagement des Landes. Gerade im Ruhrgebiet blieben geistige Impulse wichtig, etwa im Umgang mit dem technologischen Wandel und der künstlichen Intelligenz.

Die Theologie lasse sich nicht nur auf ethische Beiträge reduzieren, betonte Laschet. Religionen leisteten einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft. "Wir brauchen eine leistungsfähige Theologie im Austausch mit den Weltreligionen", sagte der NRW-Ministerpräsident.

Bisher war Bestehen einer Fakkultät immer an Priesterausbildung geknüpft

Bislang war den Angaben nach für den Heiligen Stuhl das Bestehen einer theologischen Fakultät grundsätzlich an die Priesterausbildung geknüpft. Weil das Ruhrbistum seine Priester aber bereits seit 2012 gemeinsam mit den Kandidaten anderer Diözesen in Münster ausbildet, war die Zukunft der Bochumer Fakultät fraglich geworden.

Nicht nur die Kirche im Ruhrgebiet, sondern auch das Land hatten sich für den Erhalt des Fakultäts-Status' eingesetzt, an den unter anderem das Promotionsrecht geknüpft ist. Nun verzichtete der Heilige Stuhl auf das Erfordernis der Priesterausbildung, und das Land verpflichtet sich zur Fortführung der Fakultät. Diese bundesweit bislang einmalige Konstruktion war am Montag in einem diplomatischen Notenwechsel festgehalten worden.


Quelle:
epd