Bistumswallfahrt zur Heiligsprechung von Katharina Kasper

"Katharina bringt Menschen zusammen"

Wenn sich am 14. Oktober die Augen der katholischen Welt nach Rom richten, dann fällt das Hauptaugenmerk wahrscheinlich auf die Heiligsprechungen von Papst Paul VI. und Oscar Romero. Dabei sollte man Katharina Kasper nicht vergessen...

Auf dem Petersplatz wir Katharina Kasper heiliggesprochen / © Stefano Spaziani (KNA)
Auf dem Petersplatz wir Katharina Kasper heiliggesprochen / © Stefano Spaziani ( KNA )

Voller Vorfreude und mit Begeisterung blickt Miriam Penkhues von der Pilgerstelle im Bistum Limburg auf die Heiligsprechung von Katharina Kasper am 14. Oktober in Rom. "Mehr als 1.500 Pilger werden bei der Bistumswallfahrt dabei sein und auf dem Petersplatz erleben, wie Katharina Kasper von Papst Franziskus heiliggesprochen wird", freut sich Penkhues.

Sie ist überwältigt von der hohen Anmeldezahl. "Katharina bringt Menschen zusammen und ihre Wirkung geht vom Westerwald hinaus in die ganze Welt", sagt sie. Unter den Pilgern seien viele Frauen und Männer aus dem Westerwald aber auch aus Heilbronn, Berlin oder Köln. Es wird aber auch Pilgergruppen aus Indien, den USA, Brasilien und Nigeria geben, die eigens anreisen. Alles Länder, in denen die Armen Dienstmägde Jesu Christi bis heute wirken.

Unter den Pilgern des Bistums ist eine Gruppe von Menschen mit Handicap aus dem Vinzenzstift in Aulhausen, viele Schwestern aus Dernbach und anderen Niederlassungen, Gläubige aus der Pfarrei St. Bonifatius in Wirges sowie zahlreiche Schülerinnen der Marienschule in Limburg. "Mit dabei sind auch knapp einhundert Sänger des Projektchors "Heilige Katharina Kasper". Sie werden beim Dankgottesdienst am Montag im Lateran singen", freut sich Miriam Penkhues.

Rom wird richtig voll sein

Mit Blick auf die Bekanntgabe der Heiligsprechung am 19. Mai musste die Bistumswallfahrt in Rekordzeit vorbereitet werden. "Die Herausforderung bestand darin, den Pilgern in kurzer Zeit ein attraktives Angebot anzubieten und genügend Unterkünfte zu finden", erklärt Penkhues. Rom sei im Oktober traditionell immer voll. In diesem Jahr finde zudem eine große Synode und die große Ministrantenwallfahrt des Erzbistums Köln statt. Und es würden neben Katharina Kasper noch sechs weitere Frauen und Männer heiliggesprochen.

Das Bistum hatte gemeinsam mit einem Reiseveranstalter verschiedene Wallfahrtspakete angeboten. Die Pilger konnten ganz individuell nach Rom reisen und sich dort eine Unterkunft suchen. Es gab die Möglichkeit, in der Gruppe im Bus nach Rom zu reisen und gemeinsam in Hotels und in Gästehäusern unterzukommen. Die Pilger konnte aber auch nur das sogenannte Pilgerpaket "Katharina" mit allem, was für die Teilnahme an der Heiligsprechung auf dem Petersplatz nötig ist, buchen.

Dieses Angebot sei sehr gut angenommen worden. Viele Pilger hätten sich auch für die individuelle Anreise und Unterbringung entschieden. "Eine große Gruppe von Pilgern wird mit fünf Bussen von Dernbach aus in die Ewige Stadt starten", erklärt Penkhues. Im Bus gebe es jeweils einen Busbegleiter, der sich um das geistliche Programm kümmere. "Unterwegs im Bus wollen wir Gemeinschaft erfahren. Wir wollen singen und beten und wir wollen der Spiritualität Katharinas nachspüren", erzählt Miriam Penkhues. Gerade diese Ausrichtung unterscheide die Pilgerfahrt von einer Urlaubsreise nach Italien.

Kurzes, kompaktes und knackiges Programm

Die meisten Pilger werden am Freitagabend, 12. Oktober, in Rom angekommen sein. Dort erwartet sie ein kurzes, kompaktes und knackiges Programm. Am Freitagabend haben die Teilnehmer die Möglichkeit zur Begegnung in den Hotels und Gästehäusern. Am Samstag werden verschiedene thematische Führungen durch Rom oder auch die Sieben-Kirchen-Wallfahrt angeboten. Nachmittags feiert der Bischof mit der Pilgergruppe in Trastevere eine Andacht und der Tag klingt dort gemütlich aus.

"Sonntag ist der große Tag der Heiligsprechung. Wir werden unsere Unterkünfte früh verlassen, da wir unsere Plätze auf den Petersplatz einnehmen müssen. Es werden ja mehrere zehntausend Menschen an der Heiligsprechung teilnehmen", so Penkhues. Banner, Fahnen und nicht zuletzt das orangene Pilgertuch werden die Erkennungszeichen der Limburger Pilgergruppe sein. Am Montagvormittag treffen sich die Limburger Pilger zum Dankgottesdienst mit dem Bischof in der Lateranbasilika.

Dabei werden dann zum ersten Mal die aktualisierten liturgischen Texte für die neue Heilige verwendet. Anschließend findet ein großes gemeinsames Mittagessen statt. "Einen Ort in Rom zu finden, wo mehr als tausend Menschen zusammenkommen können und Platz für ein gemeinsames Essen haben, ist gar nicht so einfach", verrät Penkhues. Es sei ihr und dem Reiseveranstalter allerdings gelungen und das Zusammensein werde bestimmt ein tolles Erlebnis.

Vorfreude und Begeisterung bei den Pilgern

Vorfreude und Begeisterung für Katharina Kasper ist auch bei den Pilgern selbst spürbar. "Als Katharina vor 40 Jahren seliggesprochen wurde, war ich 15 Jahre alt und konnte damals nicht dabei sein. Ich kann mich noch erinnern, wie begeistert die Leute damals nach Dernbach zurückgekommen sind. Deshalb war für mich ganz klar, dass ich als gebürtiger Dernbacher bei der Heiligsprechung dabei sein will", erzählt Hermann-Josef Bode.

Er freut sich, dass Katharina, die einfache Frau aus seiner Heimat, durch die Heiligsprechung weltweit an Bedeutung gewinnen und verehrt werden wird. Und er hofft darauf, dass die Wallfahrt und die Heiligsprechung ihn und viele andere im Glauben stärkt. Katharina habe auf Gott vertraut und ihre Berufung gelebt. Dies sei beispielhaft für jeden getauften und gefirmten Christen, die immer auch berufen und gesandt seien.

Begeistert von Katharina Kasper und ihrem Leben ist auch Rudi Grabowski aus Hachenburg. Er sei bereits vor vielen Jahren das erste Mal in Dernbach gewesen und habe die besondere Atmosphäre in der Klosterkirche erlebt. "Der Blick auf den Schrein mit den Gebeinen Katharinas und auch die Auseinandersetzung mit dem Leben Katharinas haben mich bewegt", sagt Grabowski.

Generell interessiere ihn das Thema Heiligkeit sehr. "Viele haben direkt kitschige Heiligenbildchen im Sinn. Mir geht es mehr um die Persönlichkeiten, die aus dem Glauben heraus gelebt haben und so heilig geworden sind. Katharina ist für mich eine solche Glaubenszeugin und ich bewundere, was diese einfache Frau aus dem Westerwald gewirkt hat und was aus ihrem Werk gewachsen ist", so Rudi Grabowski.

Katharina hat geholfen

Eine persönliche Erfahrung mit den Dernbacher Schwestern ist es, die Hildegard Weier aus Elbtal motiviert mit zur Heiligsprechung nach Rom zu fahren. Vor 18 Jahren sei sie zu einer Untersuchung im Dernbacher Krankenhaus gewesen. Die Diagnose, die dabei heraus kam sei nicht gut gewesen.

"Ich ging dann in die Krankenhauskapelle um zu beten. Zufällig kam eine Schwester rein und setzte sich zu mir. Wir kamen miteinander ins Gespräch und sie schenkte mir eine Medaille mit Katharina Kasper drauf. Dieses Erlebnis war ein großes Geschenk für mich und es gab mir Kraft", erinnert sich Weier. Seit dieser Begegnung ist Katharina Kasper ihr täglicher Begleiter und Hildegard Weyer ist davon überzeugt, dass Katharina ihr geholfen hat die Krankheit zu überstehen. Die Heiligsprechung will sie auch dafür nutzen, um Danke zu sagen.

"Ich stamme aus Wirges und mein Vater aus Dernbach. Ich habe schon früh Berührung zur Geschichte von Katharina Kasper gehabt", berichtet Christiane Nebgen, die im Projektchor mitsingt. Ihre Eltern hätten ihr bereits als Kind Bücher über die neue Heilige geschenkt und sie habe diese Frau unheimlich bewundert.

"Ich singe sehr gerne und bin in vier Chören aktiv. Der Spaß am Singen und das Besondere, bei diesem Ereignis dabei sein zu dürfen, ist für mich etwas ganz Großes. Es wird ja nicht jeden Tag jemand aus der Heimat heiliggesprochen", sagt Nebgen. Sie selbst sei noch nie in Rom gewesen und freue sich darauf, die Stadt und die besondere Atmosphäre nun in der Gruppe zu erleben. 

Kristina Kramer aus Heilbronn ist eine begeisterte Sängerin und Pilgerin. "Wir sind schon eine Etappe von Canterbury nach Rom gepilgert, um für die Heiligsprechung von Katharina zu beten. Jetzt ist sie uns zuvorgekommen", erzählt Kramer. Es sei einfach schön als Pilgerin unterwegs zu sein. Man lerne viele unheimlich nette Menschen kennen. Deshalb freut sie sich auch auf die Wallfahrt zur Heiligsprechung. "Ich freue mich in der Gemeinschaft zu sein, neue Lieder zu lernen und neue Menschen kennenzulernen und in Rom zu singen. Es wird toll sein in der Lateranbasilika zu singen", so Kramer.

Information: Aus Dank für die Heiligsprechung laden Bistum, Schwestern und Pfarrei am 21. Oktober zum Katharina-Kasper-Fest nach Dernbach und Wirges ein. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.heilige-katharina-kasper.de.

 

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